Star-Wars: Das Imperium schlägt zurück – das wahre Imperium arbeitet mit unseren Wunden

Ein ziemlich unbekannter Schauspieler namens Mark Hamill wurde ausgesucht, um im ersten (also im 4.) Teil der Krieg der Sterne die Hauptrolle zu füllen: Luke Skywalker. Der Film wurde wider Erwarten ein Erfolg und also wurde er für den zweiten Teil angefragt: Das Imperium schlägt zurück (meines Erachtens immer noch der beste Teil).

Dummerweise hatte Hamill schon eine Verpflichtung für eine billige Fernsehserie eingegangen und kam nicht mehr heraus und die Produzenten weigerten sich standhaft ihn freizugeben für den Mega-Film – warum auch, sie hatten ein neues perfektes Zugpferd! Für wenig Geld…

Wenige Tage vor Drehbeginn hatte Mark Hamill einen Autounfall, der ihm eine Narbe im Gesicht und eine gebrochene Nase einbrachte. Mit so jemandem kann man keine Serie drehen, also wurde er aus dem Vertrag entlassen. Doch wie reagierte George Lucas von Star-Wars? Sein Schönling aus dem ersten Teil sah nun eher wie ein Boxer aus…

Lucas schrieb die ersten Szenen des Films einfach um. Ursprünglich sollte der Film mit Luke Skywalker im Dschungel beginnen. Nun beginnt er in der Kälte mit einem Luke, der durch den Schnee stapft, mit einem Schal vermummt. Er trifft auf ein Schneemonster, das ihm einen Prankenhieb im Gesicht verpasst und Voilà! Die Optik passt wieder – Hamill durfte seine Wunden offen tragen!

Diese Geschichte, die ich bei Pete Greig in „The Vision“ gefunden habe, zeigt deutlich die beiden Herangehensweisen in unserer Welt.

  1. Streben nach Perfektion, Kontrolle, Makellosigkeit, Leistung, Gesetz. Das ist die eine Seite – Wunden stören, gehen gar nicht! Ideologien, aber auch die meisten Religionen arbeiten so!
  2. Und dann die frohe Botschaft, die Gott durch Jesus bringt. Allein die Grundaussage: Durch die Wunden von Jesus, die aus Liebe zu dir gerissen wurden, entsteht Leben! Ewiges Leben! Das macht deutlich: Aus Wunden werden Chancen und Gaben.Wunden sind die Risse im makellosen Asphalt, durch die die Blumen sprießen. Und in denen sich die Autos der schnellen und schnelllebigen Zeit verfangen und sich daran stoßen. Gott baut die Wunden ein in seinen Plan mit dir. Sie stören ihn nicht, er heilt sie und verwandelt sie in Gaben. Das Neue Testament sagt, dass wir anderen genau da Trost und Hilfe weitergeben sollen und können, wo wir selbst Trost empfangen haben (2. Korinther 1,4). Nur Verwundete können Verwundete verstehen und ihnen zur Seite stehen!  Deshalb hat sich Gott selbst tödlich verwunden lassen – um uns zu begegnen und zu retten.

Dennoch: Es besteht immer wieder die Grundtendenz – auch als Christ – diesen Weg der Wunden zu leugnen. Doch wieder auf Perfektion und Kontrolle aus zu sein. Doch Gott begegnet dem verlorenen Sohn, wie er ist. Nicht erst nach dem Baden. Gott umarmt den stinkenden, schmutzigen, verzweifelten, gebrochenen Sohn. Er sieht darüber hinaus – was du sein wirst, wenn du ihm folgst, aber er beginnt bei dir. Jetzt. In deinen Wunden.