Gemeindeverdruss adé – ich will zum Ruhmeskranz gehören!

Wer ist unsre Hoffnung und Freude oder unser Ruhmeskranz – seid nicht auch ihr es vor unserem Herrn Jesus, wenn er kommt? (1. Thess 2,19)

Paulus: Ein nüchterner Denker mit scharfem Intellekt! Der Römerbrief in seiner göttlichen Komplexität alleine belegt das! Aber auch ein Mann des offenen Herzens. Während in unseren Kirchen oft Nüchternheit regiert (nur nicht in der Predigt von sich erzählen!), macht sich Paulus in seinen Sehnsüchten transparent, wird hier verletzlich und weich. Er vermisst die Christen in Thessaloniki, trägt sie im Herzen, sehnt sich nach ihnen. Versucht zu ihnen zu kommen und erlebt geistlichen Kampf um eben genau diesen Versuch. Ich meine hier auch die Einsamkeit im Dienst des Paulus wahrzunehmen. Diese Gemeinde hat ihm warmherzige Freude bereitet. Sie ist ihm Ruheort geworden. Auf diese Gemeinde ist er stolz – auch vor Christus! So vom Herzen her Wertschätzung ausdrücken lernen – das ist eine herrliche geistliche Aufgabe!

Gemeindeverdruss adé

stühleWenn du nicht zur Kirchengemeinde gehst wegen der Heuchler – dann ist das so, als wenn du nicht zum Fitnesscenter gehst wegen der Übergewichtigen und Untrainierten dort! Der Satz überrumpelte mich mit einiger Wucht und als ich kurze Zeit später in den Spiegel schaute, erblickte ich nicht nur ein wenig Übergewicht (naja, oder etwas mehr), sondern auch den Heuchler in mir. Sie werden ihn auch entdecken! Aber so ist Gemeinde. Trotzdem ist sie Gottes wunderbare Schöpfung, Heilungsraum und Reibungsraum, ein Biotop von kunterbunten Menschen (manche sagen: Narren – auch gut!), ein Lernraum für das Leben. Doch so viele Menschen leben im Verdruss mit ihrer Gemeinde. Die Thessalonicher werden ein Ruhmeskranz sein – warum? Weil sie nicht nur das Wort hören, sondern die Kraft Gottes erleben. Das wünsche ich mir – und Gemeinde immer mehr zu lieben. Ich will zum Ruhmeskranz gehören.