Christen sollten nicht reden, sondern mit ihrem Leben sprechen? Nein!

Die Jünger machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Überall verkündeten sie die Botschaft vom Reich Gottes und heilten die Kranken. (Lukas 9,6; NGÜ)

Es ist ein Spruch der gut ankommt in christlichen Kreisen. „Christen sollten weniger mit Worten, als mit ihrem Leben überzeugen!“ Was soll damit gesagt werden? Dass es zu viele Christen gibt, die fromm reden und anders handeln. Richtig! Was ist die Konsequenz? Weniger reden, besser handeln! So könnte man nun denken. Wenn die Christen einfach nur nett und hilfsbereit und „anders“ sind als die Menschen ohne Gott, dann würden diese ganz ohne Worte schon irgendwie zum Glauben finden oder zumindest ins Fragen kommen und dann, ja dann, dürften Christen sagen: „Jaja, schön dass du fragst – hinter meinem tollen Verhalten steckt eigentlich Jesus!“ Und dann staunen die Menschen und kommen zum Glauben. Nicht?

imageNein. Denn dieser Weg ist ein Irrweg. Natürlich sollten Christen ein anderes Leben führen und andere Entscheidungen treffen als Menschen, die nicht nach Gott fragen. Aber ist dieses andere Leben „machbar“? Nein! Das bezeugt das Neue Testament. Das neue Leben, die Frucht des Heiligen Geistes, ist natürliche Folge des Lebens mit Gott, wenn man ihn denn lässt. Christen sind Menschen auf dem Weg – also noch nicht unbedingt besser, aber besser dran! Wovon und wie zeugen sie dann? Der schlichte Vers aus dem Lukasevangelium macht klar: Nicht von sich selbst – sondern von IHM. Und das geht immer, auch wenn wir gerade mal das Gefühl haben so gar nicht christusgemäß zu leben. Was machen die Jünger? Sie handeln durch das Gebet um Wunder, die sie von Gott erwarten und sie erzählen von ihren Erfahrungen mit Gott. Beides dient dem Großmachen Gottes. Eigene „Heiligkeit“ steht dabei nicht im Fokus. Wie befreiend ist diese Perspektive!