Stop and go…. und das 20mal.

Vor ein paar Tagen auf der Fahrt von Gera nach Leipzig. Da fährt man sparsam und umweltschonend über die B2, also über Land. Als ich aus Gera herausfahre sehe ich etwa einen Kilometer von mir, wie ein Militärkonvoi der Bundeswehr auf die B2 biegt… zuerst ein Iltis als Kolonneneröffnung, dann Schwertransporter, Radpanzer, LKW und schließlich wieder ein Iltis als Abschlussfahrzeug. Und ich dahinter. Und die fahren mit reichlichem Abstand voneinander mit Tempo 40. Und ich habe einen Termin. Aber was hilft es, ins Lenkrad zu beißen? Fahrzeug für Fahrzeug überhole ich auf der unübersichtlichen Strecke. Beschleunigen, überholen, einscheren, abbremsen. Gefühlt 20 mal.
Was hat mich das genervt! Doch im Verlauf des Tages wurde ich nachdenklicher. Da war ich auf einen sehr reizbaren und ungeduldigen Teil von mir gestoßen. Der 20mal ausgebremst wurde. Und jedes Mal etwas gereizter wurde. Ich mag solche Situationen nicht – wenn ich endlich mal wieder im Leben reibungslos Normaltempo fahren möchte und mich immer wieder Umstände oder andere Menschen ausbremsen. Hinter dieser Sehnsucht nach einem problemlosen Leben steckt aber eigentlich etwas Anderes – die Sehnsucht nach dem Paradies. Wo alles gut ist, kein Schmerz, kein Stress, kein Leid. Und keine Militärkolonnen. So verstanden können Hindernisse im Leben neben ihrem Nervfaktor doch noch eins werden: Ein Hinweis auf unsere eigentliche Bestimmung. Zu wissen, dass wir von Gott für eine andere Welt geschaffen sind – und gleichzeitig in enger Beziehung zu ihm durch diese Welt gehen und sie bestehen können.