Humanisten plakatieren auf Bussen

In England plakatieren nun die Mitglieder „Britischen Humanistischen Vereinigung“ mit finanzieller Unterstützung von Richard Dawkins (Gotteswahn) Busse im Londoner Stadtverkehr (FAZ, 4.11.2008). Aufschrift:

„Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Also hört auf, euch Sorgen zu machen und genießt euer Leben“. 

Äh, mit Verlaub: wie dämlich sind die eigentlich? Ich kann mich auch nach meinen medialen Begegnungen mit den deutschen Humanisten der Giordano-Bruno-Stiftung des Eindrucks nicht erwehren, dass hier überwiegend klischeehafte Feindbilder gepflegt werden, anstatt wirklich nachzudenken. Und die Gegenseite WIRKLICH zu kennen. Der Werbespruch ist so billig und undurchdacht, dass man sich fragen muss: hat die Axiomatik des Humanismus denen das Gehirn verstopft? Ist sowieso zu vermuten, denn die Axiomatik des Humanismus beruht ja genauso auf Glaubensannahmen wie die des christlichen Glaubens. Sehen die aber nicht, sondern kommen sich unheimlich rational vor. Warum ist der Spruch dämlich?

  1. Wahrscheinlich. Ist Gott nicht existent. Nicht mal den Mumm haben sie zu schreiben: Es gibt keinen Gott. Man muss sich ja ein bisschen absichern, gelle?
  2. Hört auf euch Sorgen zu machen. Hier steht das Klischee des Menschen dahinter, der sich aufgrund der aufoktroyierten Sündenlehre der bösen Kirche Sorgen macht und sich verantwortlich vor Gott weiß und sich also quält. Erstens läuft das heute kaum noch so, zweitens beseitigt das Kreuz genau diese Sorge um das eigene Heil und führt in die Freiheit, drittens machen sich Menschen einfach ganz alltägliche Sorgen, ich kenne zumindest genug Atheisten, die von Sorgen zerfressen sind; wenn man Wochen mit der eigenen Tochter auf Intensivstation verbracht hat und erlebt, wie Kinder sterben und leiden und deren Eltern sich verständlicherweise sorgen, bekommt man das mit. Sorgen gehören zum Leben und die Menschen hier nicht ernst zu nehmen, ist dumm. Und nur so am Rande. Viertens. Bibel: Sorgt euch um nichts! Zitat Ende. Glaube führt in die Freiheit vom alltäglichen Sorgen. 
  3. Genießt das Leben. Ok, da haben wir es. Es geht um einen verkappten Hedonismus gepaart mit einer Vergottung des Ichs (was ja toll funktioniert, wie man im Augenblick sehen kann) wiederum gepaart mit dem uralt Klischee: die Kirche ist ja sooooo lustfeindlich. Ok, müssen wir nicht diskutieren. 

Nur mal so am Rande, liebe Humanisten. Ich diskutiere gerne mit intelligenten Leutchen, die den Glauben ablehnen und sich einer fairen Diskussion stellen, aber die Verlautbarungen eurer Vereinigungen sind dermaßen intolerant, dogmatisch verfahren und axiomatisch unreflektiert, dass es quietscht. Ich breche regelmäßig vor Lachen vor dem Fernseher zusammen, zuletzt beim Kölner Treff und dort beim Zeichner Ralf König, auch stolzes Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung. Er führte aus, wie er mit Sorge zum SPIEGEL gegriffen habe wegen dessen Bericht über die neuen Atheisten. Tststs. Sorge. Muss er doch nicht, gelle? Hätte er doch den Bus gelesen.

Übrigens: die Menschen werden das merken. Und weiter nach Gott suchen. Denn nicht Busse fahren in die Freiheit, sondern Buße.

5 Kommentare

  1. …ich könnt mich beömmeln – die sind ja drollich! 😀

    Super Werbung – für was eigentl.?
    Immerhin bringen sie die Begriffe sorgen/geniessen/Leben direkt mit der Existenz Gottes in Verbindung – also ein wunderbarer Denkanstoss, ob es Gott nun gibt oder nicht und da sich über sowas nur Nicht-Gläubige Gedanken machen (müssen) und diejenigen, die von seiner Nicht-Existenz (halbwegs) überzeugt sind, ist es wirklich Oel auf die verrosteten Scharniere von selten bis nie benutzten Gedanken-Türchen!

    …und das mitten in London – „WAHRSCHEINLICH…“ ich schmeiss mich weg – Papa hat echt Humor! 😉

  2. Hab das schon bei Theolobias geschrieben: in Wirklichkeit sind die Atheisten doch die größten Suchenden. Viele machen sich doch um das Wort Gottes mehr Gedanken (nur um es zu widerlegen) als Christen selbst es tun.

    „zweitens beseitigt das Kreuz genau diese Sorge um das eigene Heil und führt in die Freiheit“ ==> wenn das die Menschen doch sehen könnten.

    Da aber die Kampagne lt. einigen Berichten genau das Gegenteil erreicht (nämlich, dass die Menschen durch die Kampagne eher angeregt werden über Gott nachzudenken als umgekehrt 🙂 ) fiel mir spontan dazu ein:

    Spr 26,27 Wer [anderen] eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer einen Stein [auf andere] wälzt, zu dem kehrt er zurück

  3. Vielleicht soll das ja bewusst bescheiden klingen, was es natürlich noch versnobter macht – nach dem Motto „Wahrscheinlich eines der besten Biere der Welt …“
    Die Plakataktion ist ja wohl eine Reaktion auf christliche Bus-Plakate in London. Das konnte man natürlich nicht so stehen lassen, wo kämen wir sonst hin?
    Wenn es noch einen Beleg für die Existenz Gottes brauchte, dann, wie Atheisten sich immer wieder an ihm abarbeiten. Dazu fällt mir dann nur noch Psalm 2,4 ein. Der Mensch dachte, und Gott …

Hinterlasse einen Kommentar