Fragwürdige Schrift des ZdK: Nein zur Judenmission!

Nach der evangelischen Kirche scheint nun auch die katholische Kirche langsam einzuschwenken auf ein Nein zur Judenmission. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat nun ein Papier herausgegeben (als Reaktion auf ein wohl formuliertes Gebet des Papstes für die Juden, dass sie Christus erkennen mögen) mit dem Titel „Nein zur Judenmission – Ja zum Dialog zwischen Juden und Christen“ – als wenn dies zwangsläufig ein Gegensatz sein müsste.

Klar ist: Deutsche tun mit ihrer Geschichte gut daran, sich in der Judenmission zurück zu halten und mit diesem Thema sensibel umzugehen. Und auch die anderen europäischen Völker, die einen fröhlichen Antisemitismus gepflegt haben – und das waren nicht wenige. Klar ist auch: wir reden über unsere Wurzel. Wir müssen noch viel über diese Wurzel lernen und das NT aus dieser Sicht begreifen lernen. Ebenso klar: wir glauben an einen Gott! Im Gegensatz zu den Moslems (nun setzt es wieder Haue!). Deutlich gesagt werden muss auch: Mission ist niemals überstülpend, drängend, drohend oder den Willen des Anderen brechend, sondern respektvoll, einladend und die Meinung des Anderes respektierend.

Aber was da nun im Papier des ZdK steht, zerbröselt die Grundlagen des christlichen Glaubens.

„Weil Gottes Bund Israel bereits das Heil erschlossen hat, braucht die Kirche nicht um das Heil Israels besorgt zu sein, die Juden nicht […] um ihres Heiles willen zur Taufe zu veranlassen. Wenn das Zweite Vatikanische Konzil die Hoffnung sogar auf das Heil aller Menschen setzt, dann gilt dies nach unserer Überzeugung in besonderem Maße für die Juden, auch wenn sie nicht getauft sind. […] Wann, wie und ob sich Juden und Christen auf ihrem Weg zum ‚Reich Gottes‘ begegnen, bleibt ein uns Menschen verborgenes Geheimnis Gottes.“

Abgesehen davon, dass hier ein Hang zur Allversöhnung zu spüren ist… darf man sich keine Sorgen mehr um das Heil der Juden machen. Zu dumm, dass Paulus es noch gemacht hat… weiter heisst es, dass der normale Heilsweg der Juden nicht über Jesus gehe. Nicht mal ein Beten für das Heil der Juden sei statthaft. Zudem hätte der neue Bund durch Jesus den alten Bund nicht abgelöst, sondern sei als zweiter Bund neben den ersten getreten. Beide seien vollgültige von Gott gewollte Heilswege.

Damit wird aber in der Konsequenz aus der Realität des NT – nämlich der Gemeinde aus Judenchristen und Heidenchristen – eine reine Heidenkirche. Und der arme Paulus, der noch davon geschwärmt hatte, dass der Zaun zwischen Juden und Heiden nun nieder gerissen sei durch das Kreuz – der wird schlicht übergangen. (Aber Paulus ist ja eh pauschal verdächtig in der Meinung mancher Theologen). Beten wir also nicht darum, dass der Schleier weggenommen werde und sie auch Christus erkennen mögen. Nehmen wir Jesus Worte nicht mehr ernst: Das ist das ewige Leben, dass sie dich erkennen, den allein wahren Gott und den du gesandt hast, Christus. (Johannes 17,3). Wenn sich diese Meinung durchsetzen sollte – dann hätte der christliche Glaube seinen universalen Anspruch aufgegeben – den Jesus selbst noch gehabt hat.

Es bleibt dabei: wer behauptet, es gäbe einen anderen Weg zum Heil an Christus vorbei – der hat den Glauben aufgegeben und vertritt die Gegenseite. Klar darf man diese Meinung vertreten – aber man sollte sich nicht mehr Christ nennen. Denn dann ist Christus nicht für die ganze Welt gestorben und Gott hat durch diesen Tod die Welt mit sich nicht mehr versöhnt. Woher nehme ICH dann die Heilsgewissheit? (und was machen die ganzen armen messianischen Juden? Darf es die geben?)

22 Kommentare

  1. Die Fragestellung, ob die Juden auch ohne Jesus „gerettet“ sind, ist ja nicht ganz neu. Wenn dem so wäre, fragt man sich, warum Jesus von sich sagte, dass er zu seinem Volk und nicht zu den Heiden gesandt sei. Das wäre ja dann irgendwie nicht ganz logisch.
    Andererseits führen Theologen seit langem entsprechende Bundeszusagen Gottes an sein Volk ins Feld, und Gott ändert seine Zusagen ja eher nicht. Ich halte es für denkbar, dass ein frommer und gesetzestreuer Jude, der für seine Sünden die vorgeschriebenen Opfer bringt, Vergebung erlangt.

  2. @Jünter (da kommt der Rheinländer in mir raus): nee, kann ich zum Teil nicht mit. Was mache ich mit den Aussagen, dass keiner durch das Gesetz vor Gott bestehen kann und nicht einer? Was mache ich mit dem Hebräerbrief, dem es gerade wichtig ist, den Glauben der Erzväter zu betonen – und das Gesetz als abgetan und erfüllt zu betrachten. Schon die Propheten haben ja betont, dass der Ritus es nicht bringt, sondern dass Gott Glaube will… damit will ich mir kein Urteil erlauben über Juden, die vom Herzen her glauben und mit dem gnädigen Gott rechnen – ähnlich wie es David ja auch in Psalm 51 schon fast NT-mäßig anspricht. Aber ihnen deswegen Jesus vorenthalten? Und was den Bund angeht… da neige ich zur christozentrischen Hermeneutik. Ich kann einfach die Zusagen des Alten Bundes nicht eins zu eins auf heute übertragen, sondern lese sie durch die Brille des NT hindurch. Ich deute den Neuen Bund als Bund, der den alten umschließt. Und nicht gleichberechtigt neben ihm steht. Aber das ist ein eigenes Thema.

  3. [Apg 7,51] Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr. [Apg 7,52] Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die Ankunft des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder {ihr} jetzt geworden seid,
    Das war an die Juden gerichtet.
    Bevor man mir jetzt Judenfeinlichkeit vorwirft.
    Ich hab weitergelesen. 😉

    [Apg 7,60] Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.
    Auch das gilt für die Juden, und für uns andere alle auch, auch für Theologen.
    😉

  4. Ich will mich dem ZdK keineswegs anschließen, bin ja auch alles mögliche, aber kein Theologe. Nur: eben weil keiner durch das Gesetz vor Gott bestehen kann, gibt es ja Buße, Umkehr, Vergebung, Gnade. Wenn schon diejenigen (Heiden), die von Gott nie etwas gehört haben, anhand ihres Gewissens beziehungsweise wie sie mit dem Gewissen umgegangen sind, gerichtet werden (sagt immerhin Paulus), wieviel mehr dann diejenigen, die dem Gott Abrahams, Jakobs und Isaaks so treu sind, wie sie es eben vermögen?
    Natürlich bleibt es klar: Jesus ist zu den verlorenen Schafen Israels gekommen, und die ersten Gemeinden waren Judenchristen – übrigens ein doofes Wort. Es gab ja auch nie Germanenchristen, Mexikanerchristen oder so was?
    Vielleicht ist es wirklich eine Frage, wie man „Mission“ versteht. Als beispielhaftes Vorleben, was zur Neugier, Beschäftigung mit Jesus und Kennenlernen der Erlösung anstachelt, oder als Zwangsmissionierung mit Strafandrohung.

  5. @Jünter: da sind wir d’accord – habe ich ja auch in den ersten Zeilen geschrieben. In die Zeiten der Zwangsmissionierung dürfen wir nie wieder zurück, das widerspräche der Natur einer frohen Botschaft diametral! Und als Christen sollten wir Versöhnung mit Juden leben und sie schützen, wo immer es geht (allerdings nicht gegen den gesunden Menschenverstand – denn auch Israel macht Fehler…). Wer nicht für die Juden aufschreit – der sollte auch keine gregorianischen Choräle singen – oder von mir aus Bach hören.
    Wenn ich Berichte über Judentum sehe oder über das Judentum lese, dann bin ich – das sage ich offen – voller Ehrfurcht und stelle fest, wie viel wir von ihnen lernen können und wie viel wir durch die Hellenisierung verloren haben…

  6. Danke für den Beitrag! Du sprichst mir aus der Seele! Und dann wundert man sich, warum die Kirchen leer werden… Aber wenn Gott (der sich unbequemerweise auch noch offenbart und damit Maßstäbe aufgestellt hat) fehlt, was solls dann noch?!?

  7. Was in den KZs und Vernichtungslagern alles passiert ist, war schon schlimm.
    Auch die Judenverfolgung damals. Aber das ist ja schon eine Weile her und wieso sollten wir da immer noch so übertrieben freundlich zu den Juden sein?

    Gegen ein gesundes Miteinander und mehr Respekt einander ist ja nichts einzuwenden. Kirchen in Deutschland bauen darf ja fast jede gesetzestreue Religionsgemeinschaft und Vorurteile gibt es im Gegensatz zu Nazideutschland kaum noch welche. Das reicht doch vollkommen.

    Christen und Jesus haben ja meist ganz unterschiedliche Glaubensgrundsätze, einen anderen Messiahs und anderen Gott. Natürlich ist die jeweilige Seite sehr davon überzeugt, ihre Religion ist die Richtige und alle anderen Religionen daher falsch.

    Einerseits find ich es als Atheist belustigend wie sich manche Religionsvertreter deswegen in den Haaren haben. Anderseits finde ich es traurig, dass deswegen Kriege geführt wurden oder noch werden.
    Deswegen finde ich man sollte als Religiöser versuchen mit der anderen Religion auszukommen und auch entsprechende Glaubensgrundsätze diesbezüglich an die nächsten Generationen weitergeben. Anders geht es vielleicht nicht.
    Andere Möglichkeit wäre die anderen Religionen zu bekehren oder auszurotten (siehe Kreuzzüge). Diese Möglichkeit versuchen zwar einige umzusetzen. Aber manche können das mit ihren Glauben nicht vereinbaren, was ich auch so Gut finde.

  8. »Klar ist auch: wir reden über unsere Wurzel. Wir müssen noch viel über diese Wurzel lernen und das NT aus dieser Sicht begreifen lernen.«

    »Und was den Bund angeht… da neige ich zur christozentrischen Hermeneutik. Ich kann einfach die Zusagen des Alten Bundes nicht eins zu eins auf heute übertragen, sondern lese sie durch die Brille des NT hindurch.«

    Ich habe soeben diesen Widerspruch gefunden und möchte ihn ungern für mich behalten…

  9. @Bengele: ich sehe beim besten Willen den Widerspruch nicht. Jesus war Jude und ist im jüdischen Kontext aufgewachsen – wenn ich ihn begreifen will und auch seine Wurzeln, dann kann ich mich nur darum bemühen, jüdisch denken zu lernen (was nie in Gänze gelingen wird, sich aber dennoch lohnt) und die Kultur des jüdischen Volkes bestmöglich zu verstehen und wertzuschätzen. Christozentrische Hermeneutik heisst: den Juden Christus im Mittelpunkt haben und von ihm her das Alte Testament zu lesen und eben teilweise zu relativieren – so wie es die Bibel selbst (siehe Hebräerbrief) tut. So wie es Jesus selbst tut (siehe Bergpredigt). Das wollte ich doch ungern für mich behalten…

  10. Ist es nicht eigentlich so, dass implizit immer folgende Schlußfolgerung zugrunde gelegt wird: (1) Frieden entsteht durch Toleranz und (2) für Toleranz müssen alle Ansätze gleich(wertig) sein und was daraus wiederum folgt, lesen wir ja oben.

    Und genau im Punkt (2) steckt etwas völlig Unlogisches. Wenn alles gleich ist, muss es auch nicht toleriert werden; es ist ja das Identische. Toleranz setzt den Unterschied voraus, den man dann im Respekt voreinander leben kann.

    Fordert jemand von mir, dass ich „meinen Unterschied“ (also z.B. die Grundaussagen des Christentums) beschneide, dann toleriert er mich nicht; er versucht, mich zu beherrschen. Und wenn ich dämlich genug bin, meine Identität im vorauseilenden Gehorsam selbst zu beschneiden, dann … äh.. ist mir auch nicht mehr zu helfen 😉

    Jm 5 Cs

  11. Ich kann durchaus nicht verstehen, was da Schlimmes dran sein soll, wenn Christen für das Heil der Juden beten. Denn nichts anderes ist das Gebet für Bekehrung.Es zwingt sie doch mit diesem Gebet niemand dazu, an Christus zu glauben.

  12. Also erst mal ein herzliches Schalom aus Israel. Das will nun nicht besagen, dass meine Meinung zu diesem Post mehr Gewicht hat … aber Tatsache ist, dass ich diese Zeilen in Tel Aviv schreibe, in dieser hundertjaehrigen, wundervollen, lebensfrohen Stadt.

    Ein oft genanntes Argument seitens unserer juedischen Brueder ist, dass christliche Mission unter Juden die logische Fortsetzung des Holocaust mit anderen Mitteln sei. Ergo, wenn alle Juden zu Christen werden, ist der Genozid des juedischen Volkes vollendet. Dieser Gedanke schnuert mir die Kehle zu. Auch, weil ich glaube, dass das ein Stueck weit Ernst gemeint ist. Und rein naturwissenschaftlich gedacht, nachvollziehbar ist. Das laesst mich einfach nicht locker zur Tagesordnung uebergehen.

    Meine ganz persoenliche Haltung zur Frage der Judenmission ist, dass die Diakonie die einzig hilfreiche (und legitime?) Sprache der Christen gegenueber den Juden ist. Wo wir gefragt werden, weshalb wir das tun, sollten wir offen antworten, dass uns die Liebe Jesu Christi dazu treibt. Aber es verbietet sich nach meiner Meinung von selbst, sich an Strassenecken zu stellen und unter Juden Traktaetchen zu verteilen. Dies Recht haben wir spaetestens seit Auschwitz verwirkt.

    Christen, die frueher Juden waren, moegen, duerfen und sollen das anders sehen. Sie haben eine andere Ausgangsbasis.

    Nein, es gibt ohne Jesus kein Heil fuer die Juden, weil das Gesetz toetet. Aber es gibt Sach. 12. Der Geist der Gnade, den der Herr ausgiessen wird, er wird den Schleier wegnehmen. Der Rest steht in Roemer 9-11.

    Solange das nicht geschehen ist, duerfen wir fuer unsere juedischen Brueder und Schwestern danken und bitten. Und unsere Herzen und Haende fuer ihre Beduerfnisse oeffnen.

    Am Israel Chai. Amen.

  13. Leuts,ich bin ja erst seit ein paar Monaten lebendiger Christ (mit Licht und Schattenseiten. Davor war ich aktiver Papierchrist (Ich komme in den Himmel,weil ich meine Oma nicht die Treppe runterschubse,an Heiligabend in die Kirche gehe und in meinem Schlafzimmer ein Kruzifix hängt).
    Der Umstand zum lebendigen Christ zu werden,war sehr schmerzlich und traurig. Am meisten haben mir aber die Zusagen Jesus aus dem NT geholfen. Das ist die Wahrheit und sonst leider nichts. Das AT ist die erste Hälfte der Zeit und mit dem Kreuzestod wurde der Scheitelpunkt erreicht. Jetzt geht es in der Zeit nur noch dem Ende entgegen. So sehr ich die Juden schätze und respektiere,aber auch ihnen wird der richtige Weg klar aufgezeigt. Ich bezweifle,ob es für irgendjemand hilfreich ist,hier irgendwelche Theorien aufzudröseln. Jesus hat den Weg gezeigt und klar gemacht,dass es absolut freiwillig ist,ihm zu folgen,oder nicht.
    Dennoch hoffe ich auf die Gnade Gottes,allen Menschen die Herzen und Ohren zu öffnen.

  14. Danke, Christof, für Deinen Beitrag. Ich kann solchen Papieren und Verlautbarungen immer nur traurig entgegensehen, denn hier wird menschliche Vorstellung viel zu sehr in den Mittelpunkt gerückt und das Anstößige und Kantige des Evangeliums ausradiert.

    Meines Erachtens gibt es in der Bibel keine Begründung für einen Heilsweg außerhalb Christi – auch nicht für Juden. Jesus selbst und Paulus haben dies sehr deutlich gemacht.
    WIE wir den jüdischen Menschen begegnen, ist eine andere Fragen, Hans – ich sehe Dein Anliegen, wäre aber vorsichtig in vorschnellen Verurteilungen oder Glorifizierungen bestimmter Ausdrucksformen des Evangeliums.
    Es ist und bleibt ein Akt der Gnade, wenn ein Mensch zum Glauben kommt – ob das durch die Diakonie, durch ein Traktat oder ein Fußballspiel ist – ist mir herzlich egal. 😉

    Ich stelle mir nur die Frage, was die Herausgeber und Befürworter des Papiers sagen würden, wenn ein Mensch sich zum Judentum bekehrt – ist dieser Mensch dann auch „gerettet“? Oder gilt das nur für die gebürtigen Juden? Und wenn dem so ist: wann wird diese „Heils-Ökumene“ ausgeweitet und es ist letzten Endes egal, WORAN man glaubt, wenn man denn nur glaubt?!
    In gewisser Weise klingt das ja schon an, wie Du, Christof, geschrieben hast mit der „Allversöhnung“. Wenn ich diese annehme, habe ich in der Tat keinen Grund, wieso Jesus der einzige Heilsweg sein sollte bzw. dann müsste man noch konsequenter sein und sagen, es gibt keinen Heilsweg, weil es letzten Endes eh egal ist.
    Oh oh, das sind Abgründe, die sich auftun. 😉

  15. Ich weiß nicht ob schon jemand darauf hingewiesen hat, aber gibt in der FAZ eine Antwort von Robert Spaemann auf genau diese Schrift des ZdK.
    Das Fazit das der Theologe dort zieht ist einfach:

    „Man muss sich klarmachen, dass die Annahme der meisten dieser Thesen einen Bruch mit dem Selbstverständnis der Kirche seit den Tagen der Apostel bedeuten würde. Ich für meinen Teil könnte dieser Kirche nicht mehr angehören.“

    Nachlesen kann man dies hier: Gott ist kein Bigamist

  16. Schon im AT lesen wir es, dass die Juden den Christus erkennen werden.
    Paulus wollte sogar sein eigenes Heil hingeben, um seine Brüder zu retten.
    Natürlich geht der Weg zum Heil nicht an Christus vorbei.
    Wäre der alte Bund noch gültig, wo ist dann der Tempel, wo die Opferlämmer zur Vergebung der Sünden geschlachtet wurden? Rein rhetorische Frage…

    Was unsere Aufgabe als der Leib Jesu ist, ist auf sie zuzugehen und vielleicht einmal das zu tun, was bisher nur sparsam gegeben wurde.
    Einfach mal sie aus dem Herzen Jesu heraus zu lieben, einfach mal zuhören, einfach mal stehen lassen, wo sie stehen…
    So wie Ruth es sagte: Dein Gott ist auch mein Gott und wo Du hingehst, da will ich auch sein.
    Wir sind berufen den Juden an der Seite zu stehen.
    Beim einzelnen angefangen, hin zu Organisationen- jeder gemäß seines Auftrags.
    So wie Jesus sich mit ihnen identifiziert – wenn wir eins sind mit Ihm, dann identifizieren wir uns auch mit seinem Volk.
    Wir sind nicht getrennt, wir sind Brüder. Das sollen sie auch mal erleben dürfen.
    Wenn die Nationen gegen Israel stehen, so wird es Jesus niemals tun.
    Sein Herz brennt für sein Volk. Auch heute noch.
    Was wird das für eine Freude, wenn sie den erkennen, den sie durchbohrt haben?!

    Allerdings… der Herr ist ihnen näher als uns bewusst ist.
    Sie beten zu ihm, ohne es zu wissen.
    Sie leben mit ihm, in ihrem Glauben, brechen das Brot sprechen seinen Namen etc.
    Sie sagen nicht unbedingt nein zu ihm. Sie sagen nein zu dem Gott der Heiden, und nein zu dem Missbrauch an ihnen aufgrund dieses Namens.
    Es wird auch dort immer Ungläubige geben, die nicht bereit wären, Yeshua anzunehmen als ihren Messias.
    Aber in meinen Augen ist das größte Hindernis, dass sie ihn wahrnehmen und erkennen, der heidnische Jesus, der selbst aus seinen Wurzeln heraus gerissen wurde.
    Aber er ist doch ihr Gott!

  17. Ich sehe zuerst die Hoffnung für uns Christen in der Bibelstelle Sacharja Kap. 12, V. 10, heißt also, dass die Zeit kommt, wo alle Juden Jesus Christus als ihren Messias erkennen werden.
    Es liegt jedoch kein Sinn darin, dass ein Kirchenorgan „verbieten“ sollte, dass man Juden nicht missionieren „dürfe“. Wir als Christen sollen sie nicht bedrängen, aber ein gegenseitiger Austausch ist wohl in jeder Hinsicht für uns und für sie förderlich. Das alles in der Haltung der Nächstenliebe, nur das.

    MfG

    Sa.br

  18. Ich kanns nicht anders sagen.
    KEINER kommt zum Vater denn durch mich… Ich kann kein Hebräisch/Griechisch, um den Urtext nachzulesen, aber wenn es den Nebensatz „ausser den Juden“ gegeben hätte, könnte ich mir nicht vorstellen, dass Luther oder alle späteren Übersetzer den gestrichen hätte…

    Wie du (Christof) sagtest, Mission ist nicht aggressiv, aber Mission ist auch nicht Defensiv. Christen führen keinen „Bekehrungskrieg“, wie das in Zeiten der Kreuzzüge gewesen sein mag. Wieso muss ich mit ansehen, dass immer weiter zurückgesteckt wird, statt sich zu seinem Glauben zu stellen und den Dialog zu suchen?

    Ich frag mich wirklich so langsam, wann sich die Kirche aus Rücksicht und Respekt zu einer anderen Religion bekehrt…

  19. Schon mal hiervon gehört?
    :
    Ein Mann besitzt ein wertvolles Familienerbstück: einen Ring, der über die Eigenschaft verfügt, seinen Träger „vor Gott und den Menschen angenehm“ zu machen, wenn derselbige Träger ihn „in dieser Zuversicht trug“. Dieser Ring wurde über viele Generationen hinweg vom Vater an jenen Sohn vererbt, den der Vater am meisten liebte.
    Doch nun tritt der Fall ein, dass der Vater drei Söhne hat und von ihnen keinen bevorzugen kann und möchte, sodass er von einem Goldschmied Duplikate des Ringes herstellen lässt. Er hinterlässt jedem Sohn einen Ring, wobei er jedem versichert, sein Ring sei der echte. Nach dem Tode des Vaters ziehen die Söhne vor Gericht, um klären zu lassen, welcher von den drei Ringen der echte sei. Der Richter aber ist außerstande, dies zu ermitteln. So erinnert er die drei Männer daran, dass der echte Ring die Eigenschaft habe, den Träger bei allen anderen Menschen beliebt zu machen; wenn aber dieser Effekt bei keinem der drei eingetreten sei, dann könne das wohl nur heißen, dass der echte Ring verloren gegangen sein müsse. Jedenfalls solle ein jeder von ihnen trachten, die Liebe aller seiner Mitmenschen zu verdienen; wenn dies einem von ihnen gelinge, so sei er der Träger des echten Ringes.
    (Quelle: Wikipedia)

  20. Schnarch… damit wurde wohl jeder schon mal in der Schule gequält… Nathan der Weise…
    Nun ja, das sind die ersten Vorläufer der Ansicht : „Es gibt keine absoluten Wahrheiten“, die tief ins Gehirn der modernen Menschen eingetrichtert werden soll. Lustigerweise ist dieser Satz die einzige absolute Wahrheit, die akzeptiert wird, und nicht nur akzeptiert, sondern mit Vehemenz und Brutalität allen Andersdenkenden, also denen gegenüber, die an einer solchen Wahrheit festhalten, verfochten wird.

    Schon mal darüber nachgedacht?

  21. absolut. kein mensch kann behaupten, keine absolute wahrheit zu akzeptieren. er würde selbst diese behauptung zur wahrheit machen. das scheinen nur manche nicht verstehen zu wollen.

    übrigens wurde ich in der schule nicht mit nathan gequält. fällt mir grad nur so auf. komisch eigentlich.

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