Peter Fox: das Böse im Menschen…

Peter Fox mag ich. Er hat großartige Texte, eine neue ungewöhnliche Musikmixtur aus (selten) Seeed-mäßigem Reggae und Sprechgesang und Streicherunterlegung und extrem treibenden beats und er ist ein schön sperriger Typ, ganz und gar nicht stromlinienförmig. Zudem – finde ich zumindest – packt er sehr gut das feeling der Stadt Berlin in Musik. Filmmusik irgendwie. Auf der CD „Stadtaffe“ findet sich ein großartiges Lied: Zweites Gesicht. Es beschreibt treffend den Hang zum Bösen, das Tier in unserem Haus, das wir gerne versteckt halten und das, für Christen, erst durch Christus besiegt wird. Hier der Text…:

Hier stand eigentlich der Text von Peter Fox. Das ist aber bescheuerterweise nicht erlaubt, und zwar undifferenziert, ob jemand damit Kohle machen will oder sogar indirekt für einen guten Künstler wirbt. Momentan überziehen dubiose Anwaltskanzleien normale Anwender mit Klagen. Der Text findet sich aber zum Beispiel hier (bitte klicken).

Was tun doch Menschen alles, um das Biest zu bändigen? Dabei will es doch nur spielen… aber nichts hilft: verdrängen hilft nicht, besiegen geht nicht, wegschließen rächt sich, Freundschaft schließen? Mit einem reißenden Tier? Erst muss es durch Christus besiegt sein! Aber bitte: nicht den Glauben missbrauchen, um das Vieh nur umso viel effektiver zu verdrängen. Man muss einem Raubtier in die Augen schauen, wenn man mit ihm leben will. Und es  immer wieder dem geben, der der Sieger ist.

24 Kommentare

  1. Super Gedanke.

    Von dir, aber auch von Peter Fox.

    Wir sind wirklich jeden Tag mit diesem Tier konfrontiert. Wir müssen uns jeden Tag damit auseinander setzen und immer wach sein…

    Aber Gott sei Dank, haben wir jemandem dem wir unsere Schwächen unsere Tiefen zeigen dürfen. Ich glaube ich würde manchmal verzweifeln, wenn ich damit alleine zurechtkommen müsste…

  2. Manchmal erscheint dieses Tier in einer Gestalt,der wir so etwas nicht zutrauen würden. Menschen,nach aussen hin quasi Vorzeigebilder. Wer von euch hat schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich zugerne darüber austauschen,weil ich Moment in so einem Fall feststecke.
    Gruß
    Tintenklecks

  3. Hi Tintenklecks – da würde ich unterscheiden. Fox beschreibt hier das „Fleisch“, den alten Menschen, der uns zum Bösen hin- und von Gott weg zieht. Der Teufel kann sich mit unserem Fleisch verbünden und er benutzt die Welt dazu – Welt nicht im Sinne der Schöpfung, sondern im Sinne des von Gott los gelösten Systems. In diesem Sinne können auch andere Christen zur Anfechtung werden und sogar vom Teufel eingespannt werden. Leider ist die christliche Szene nicht frei von Machtmenschen, die ihr Ding durchziehen und dabei Menschen verletzen. Nicht zuletzt zeigt der Antichrist der Offenbarung sehr fromme Züge und wie sagte Bonhoeffer: der Riss wird bei der Wiederkunft Christi mitten durch die Gemeinde gehen…
    Ist aber wie gesagt nicht das Thema hier – kannst mich aber gerne kontaktieren, wenn du Hilfe brauchst.

  4. @Valentin

    – „Wir sind wirklich jeden Tag mit diesem Tier konfrontiert. (…).“

    Röm 7, 24

    – „Aber Gott sei Dank, (…).“

    Röm 7, 25

    😉

  5. @Wegbegleiter, ich denke, hier fahren wir beide auf verschiedenen theologischen Schienen. 🙂
    ich will aber nur auf einen Punkt näher eingehen.

    „Aber bitte: nicht den Glauben missbrauchen, um das Vieh nur umso viel effektiver zu verdrängen. Man muss einem Raubtier in die Augen schauen, wenn man mit ihm leben will. Und es immer wieder dem geben, der der Sieger ist.“

    Wenn das Raubtier in uns ein Bild für den alten Menschen sein soll, sollen wir dem wirklich in die Augen schauen???
    Ist es wirklich verdrängen wenn ich das anschauen was Jesus in der geistlichen Welt getan hat.
    Pilemon 1,6. Das der Glaube den wir miteinander haben wirksam wird im erkennen und anerkennen all des guten, das in uns ist wenn wir auf Jesus schauen.
    Die meisten Christen leben das so:

    Das der Unglaube, den wir mit einander haben wirksam wird im erkennen und anerkennen all der Schlechten, das in uns ist , im Hinblick auf uns selbst. 🙂

    Wenn wir sündigen sollen wir das natürlich nicht weg lügen.
    Danken wir Gott jeden Tag immer Wieder, das unser alter Mensch gekreuzigt ist??? 🙂
    [Röm 6,6] da wir dies erkennen (und anerkennen :-)), daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, daß wir der Sünde nicht mehr dienen.

    [Röm 6,11] So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus! Das heißt, rechnet damit, geht davon aus. Die Sünde lebt zwar, aber das Tier das die Sünde fressen will ist tot.

    Danke Herr daß mein alter Mensch tot ist.,und ich weigere mich, mich mit einem Zombi zu beschäftigen. 🙂 Ich schau Ihm auch nicht in die Augen. 🙂

    Früher hatte ich auch mal massig Pobleme. 🙂
    [Tit 3,3] Denn früher waren auch wir unverständig, früher waren auch wir ungehorsam, früher gingen auch wir in die Irre, früher dienten wir mancherlei Begierden und Lüsten, früher führten wir unser Leben in Bosheit und Neid, früher waren wir verhaßt, früher hassten wir einander.

    Aber jetzt ist Gott mein Vater geworden. der heilige Geist ist reichlich bei mir.

    Wie will man das jemals erleben, wenn man es nicht glaubt bevor man es mit den Augen sehen kann.

    [Hebr 11,1] Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht.
    🙂
    Ganz großen Segen euch alle. 🙂

  6. @Tintenklecks,

    ich wünsche dir Kraft in deiner Situation – und ja, ich kenne sowas auch. Aber dummerweise gab es auch Momente in meinem Leben, wo ich vor mir selbst gemerkt habe, daß ich nicht der Vorzeigemensch bin, der ich dachte zu sein.

    Diese Erkenntnis ist viell. viel bitteter – aber auch *heilsam*

    Lieben Gruß

    shasta-cor

  7. @Helmut: hast ja Recht, aber es gibt eben die andere Seite der Medaille. Das, was du da ansprichst, dieses positive Aussprechen biblischer Wahrheiten (Fleisch ist gestorben etc) ist immer auch (!) in der Gefahr, zu verdrängen, was an realer Gefahr immer noch da ist (denn das Fleisch ist geistlich längst gekreuzigt, aber in der realen Welt zappelt es noch bis zum Tode nervig vor sich hin). Gordon MacDonald erzählte mal, dass er dauernd dabei war, zu sagen: hey, ich gehe nie fremd. Ich liebe meine Frau, den Antrieb habe ich gar nicht. Und was ist passiert? Er ist fremd gegangen. Will meinen: Sünde konkret zu bekennen ist eminent wichtig und nicht nach der Masche: ich bin ja allgemein sündig, Schwamm drüber. Kreuz gilt.
    Ich denke: man kann nur benennen, was man ansieht. Das kann ich auch konkret Gott geben und ihn um Hilfe bitten. Buße ist ja ein konkreter Akt der Umkehr.

    Dann die seelsorgerische Schiene: dass im Fleisch nichts Gutes – geistlich gesehen – wohnt, ist klar. Und dennoch: hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht, hinter jeder Sünde steckt eine Sehnsucht, die am falschen Ort und auf falsche Weise gestillt wurde. Wenn ich also alles brutal abschneide und ignoriere, dann verliere ich manchmal auch das „Positive“ dahinter. Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Beispiel: wenn ich ein Problem mit Pornographie habe als Mann – dann macht mir das Probleme und ist Sünde. Aber es hilft, mit dieser Sünde ins Gespräch zu kommen und festzustellen: dahinter steckt Sehnsucht nach Intimität und Nähe, dahinter steckt ganz häufig Frustration über fehlende Schöpferkraft bzw. über fehlende Möglichkeiten, diese einzubringen im Alltag (Männer wollen entdecken, erobern, erschaffen, kreativ sein – wie auch immer und in vielen Berufen ist sowas nicht möglich). Wenn ich jetzt nur blind alles absäbele (autsch – nicht wörtlich bitte), dann beraube ich mich dieser Einsichten, die mich wieder neu in Gottes Arme und in die Veränderung meines Alltags treiben können. Damit sage ich nicht, dass das Fleisch gut ist – aber was dahinter steht, ist oft eine gute Sehnsucht…

    Kurz: Sünde und Abhängigkeiten anschauen und seelsorgerisch aufarbeiten – und dann kann man sie auch getrost rausschmeissen. Das Kreuz ist meines Erachtens keine geistliche Abkürzung, um einen schmerzlichen Lernprozess zu umgehen.

  8. Danke lieber Wegbegleiter, das hat mich echt angesprochen. Das Böse in mir kann echt ein Problem sein, besonders mit dem „Was man nicht will, das tut man usw“. Und Du hast sehr recht „Das Kreuz ist meines Erachtens keine geistliche Abkürzung, um einen schmerzlichen Lernprozeß zu umgehen.“ (er will ja nur spielen, ich habe doch lachen müssen).

  9. @Tintenklecks: Du bist mit Deinen Erfahrungen leider nicht allein, und das tut auch immer sehr weh. Ohne Deinen Schmerz kleinreden zu wollen, Jesus wurde auf seinem Leidensweg gerade von Petrus sehr enttäüscht. Judas hat Jesus verraten und der Thomas hat gezweifelt. Du siehst, wir leben in guter Gesellschaft. (Frage für mich persönlich, wo enttäüsche ich Gott und gläübige Geschwister). Segen Dir Tintenklecks!

  10. Ist es böse zwischen zwei Weltanschauungen hin und hergerissen zu sein?
    Ich meine nichts Theologisches, nichts Religiöses – eher sowas wie ‚Loayalitätskonflikt‘. Man hat 2 Freundeskreise, die sich immer weiter voneinander entfernen und plötzlich erbitterte Feinde sind. Man kann beide Interessen und Ideologien nachvollziehen, befindet sich selbst aber irgendwo dazwischen, weil man von der einen Clique auch schon mal ganz böse hintergangen wurde.
    Kann man sich doch nur zurückziehen und gar nichts mehr sagen.
    Alles im Gebet Gott hinlegen.

  11. Lieber Christof – Im Lichte des Gesetzes sind wir Sünder, im Lichte der Gnade Christi Kinder Gottes: So habe ich einmal für mich Luthers Satz „simul iustus et peccator“ („Sünder und Gerechtfertigter zugleich“) übersetzt. Ich denke, daß in diesem Satz Röm 7, 14-25a auf prägnante Weise verdichtet, somit mitzubedenken ist, daß Paulus V. 14-24 von der G e g e n w a r t redet; er weiß also, daß auch er die Vollkommenheit noch nicht erlangt hat (Phil 3, 12-14). Das Bewußtsein der eigenen Unvollkommenheit und Schwachheit nennt man in der reformatorischen Spiritualität bemerkenswerterweise den „heilsamen Riß“, und das mit gutem Grund, wie Dein letzter Kommentar deutlich zeigt: Der „alte Adam“, der „alte Mensch“ muß – um erneut mit Luther zu reden – in täglicher Umkehr als täglicher Rückkehr zur Taufe „ersäuft werden“ und „sterben“, das neue Sein als Christusglaube mithin stetig reifend auferstehen.

    „Man ist immer Christ, um es zu werden.“

    Karl Rahner SJ

  12. Lieber Wegbegleiter,
    Zuerst vielen Dank für Deine mühevolle Antwort.
    Vielleicht sehe ich das schon noch ein bisschen anders. Aber diese Art des herangehens ist auch nicht meine Stärke. 🙂
    Ich finde es nur wichtig, daß wir uns immer wieder in den Heilstatsachen gründen. und ich glaube, daß wir viel schmerzliche Lernprozesse vermeiden könnten, wenn wir gegründet in den Heilstatsachen währen.

  13. Hallo Helmut – Das Gegründetwerden im Heilswerk Christi vollzieht sich gerade in Lernprozessen, in schmerzlicher Differenz zum „alten Menschen“. Anders geredet: Die Gnade Christi ist Ausgangs- wie Zielpunkt besagter Veränderungsprozesse, am Schriftwort gewirkter Prozesse. Möglicherweise wird deutlicher, was Luther mit seiner Formel „simul iustus et peccator“ spannungsvoll zusammengesehen hat, wenn man einmal 1 Joh 1, 8 im Bezug auf 3, 6 liest und umgekehrt. Es ist auch und gerade die dabei sich aufzeigende, indes nicht starre Dialektik unseres Unterwegsseins zu Ihm, die uns lehren sollte, von uns selbst abzusehen und auf Seine Barmherzigkeit zu schauen, in derem Lichte wir das sind, was dereinst unangefochten offenbar sein wird: Kinder Gottes ;-).

  14. @Eule: danke für die Präzisierung – wir leben in einem Spannungsfeld und es ist niemals gut, Spannungsfelder einseitig aufzulösen. Manchmal ist das eine mehr dran, dann wieder da andere… wichtig ist nur: nicht den watteweichen Mittelweg zwischen zwei Polen gehen, sondern beide Pole gleichermaßen intensiv leben.

    @Changie: danke für die Blumen – schön, dass du da bist, herzlich willkommen!

  15. Liebe Eule, Hallo Wegbegleiter:
    Das sehe ich anders.
    „Das Gegründetwerden im Heilswerk Christi vollzieht sich gerade in Lernprozessen, in schmerzlicher Differenz zum “alten Menschen”. Anders geredet: Die Gnade Christi ist Ausgangs- wie Zielpunkt“.
    Die Gnade Gottes ist Gegenwart.
    Wir wachsen nicht hinein in die Gnade Gotte wir machen einen Glaubensschritt.
    Jetzt bin ich völlig rein, Jetzt bin ich in seiner Gegenwart. Jetzt wirkt die gleiche Kraft die Jesus von den Toten auferweckt hat, in mir.
    Jetzt bin ich sein Schaf, daß seine Stimme hört und folgt.
    Meinene neue Natur (mein wiedergeborener Geist) ist völlig rein ,heilig und eins mit Jesus.
    Wenn ich Sündige, gehe ich in seine Gegenwart um echte Buße tun zu können.
    Ich darf mit freimütigkeit in das Heiligtum gehen weil ich Ihm vertraue.
    Ich wasche mich in seiner Gegenwart, nuicht um in seine Gegenwart zu kommen.

    Das Gegründetwerden im Heilswerk Christi vollzieht sich gerade in Lernprozessen, in schmerzlicher Differenz zum “alten Menschen”. Anders geredet: Die Gnade Christi ist Ausgangs- wie Zielpunkt

    Das Gegründetwerden im Heilswerk Christi vollzieht sich gerade in Lernprozessen, in schmerzlicher Differenz zum “alten Menschen”. Anders geredet: Die Gnade Christi ist Ausgangs- wie Zielpunkt

    Mein Siegeskranz ist längst geflochten und nichts mehr noch hinzuzutun;
    Seitdem der Held für mich gefochten,
    Darf ich in Friedenszelten ruhn.
    Mich schreckt kein Zorn,
    kein Fluch der Sünden,
    Kein Tod mehr, keine finstre Macht,
    Er hat in Seinem Überwinden
    Durch alles mich hindurchgebracht.
    Ich kenne mich nicht mehr im Bilde Der alten seufzenden Natur;
    Ich jauchze unter Gottes Schilde,
    Er kennet mich in Christo nur .
    In Christi Schmuck, Triumph und Schöne heb‘ ich getrost mein Haupt empor
    Und mische meine Harfentöne schon in den ew’gen Siegerchor.“
    (Fr. W. Krummacher)

    Ist von den Brüdern 🙂

    Worüber wir hier übrigens reden , das war der Streit der Die Berliner Erklärung herbeigeführt hat.

    Ich möchte nocheinmal Römer 7 von Haso empfehelen
    http://helmutprivat.blogspot.com/2008/11/leicht-gehssige-frageg.html

    🙂

  16. Haus am See – Neue Bürgerlichkeit reloaded …

    wow … http://www.youtube.com/watch?v=gMqIuAJ92tM … was für ein cooles Lied!!!
    Wahrscheinlich bin ich der letzte Deutsche, der dieses Lied entdeckt … wie ich nachträglich erfahre, hat der Sänger sogar schon Stefan Raabs BundesVisionSongContest gewonnen. Das kommt davon, wenn man im Auto nur noch Deutschlandfunk und Derek Prince hört
    wow … richtig cooles Lied!!!
    OK … nicht gerade Worship. Aber irgendwie sehr in sich stimmig … wie kaum ein anderes Lied das ich kenne … Musik, Bilder, Inhalt, Aussage und diese herrliche WestBerliner Gieskannenstimme des Sängers … wow … das ist schon eine aussergewöhnliche Komposition.
    Es ist erstaunlich, zu welch wunderschönen konservativen Visionen multioptionale Experimentalisten aus Mitte fähig sein können …
    Womit ich den ideologischen Bogen doch wieder schließen konnte
    „Ich hab 20 Kinder meine Frau ist schön.“ … Ich fass es nicht was für ein geniales Lied!!!!!

    Mit begeisterten Grüßen
    wanderprediger

    Peter Fox – Haus am See
    -> Text: http://www.magistrix.de/lyrics/Peter%20Fox/Haus-Am-See-289957.html

  17. Ich muß noch einmal diesen Satz aufgreifen;
    „Das Gegründetwerden im Heilswerk Christi vollzieht sich gerade in Lernprozessen, in schmerzlicher Differenz zum “alten Menschen”. Anders geredet: Die Gnade Christi ist Ausgangs- wie Zielpunkt“

    Die schmerzliche Differenz zum „alten Menschen“ was kann man daraus lernen?

    [Röm 4,17] – wie geschrieben steht: «Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt» – vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre; [Röm 4,18] der gegen Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt hat, damit er ein Vater vieler Nationen werde, nach dem, was gesagt ist: «So soll deine Nachkommenschaft sein.» [Röm 4,19] Und nicht schwach im Glauben, sah er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an,

    Wegbegleiter
    Hat er da was verdrängt 🙂

    da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara [Röm 4,20] und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre gab. [Röm 4,21] Und er war der vollen Gewißheit, daß er, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge.

    Ich zitiere aus meinen „Fundamente“;
    Das Leben im Geist ist ein Leben des Glaubens, das die Diskrepanz zwischen den Verheißungen des Evangeliums und im Sichtbaren noch vorhandenen Realitäten aushält, ohne einerseits diese Realitäten zu verleugnen aber auch ohne andererseits Abstriche in der klaren Proklamation und im Glauben der guten Botschaft zu machen.

    Zugleich glauben wir, dass die Anpassung unserer Lebensrealitäten an die Realitäten des Wortes Gottes ein lebenslanger Prozess ist, den Gott mit jedem
    Gläubigen individuell geht (vgl. z.B. Röm 12,1-2; 2Kor 4,16).

    Die Liebe verbietet und verhindert dabei jede Verurteilung von Gläubigen, in deren Leben sich das Evangelium bisher in manchen Bereichen noch nicht als durchschlagend erwiesen hat (vgl. z.B. Röm 15,1ff). Vielmehr ermutigt/ermuntert die Liebe immer wieder mit Hilfe des Wortes zu Glauben und Vertrauen.

    Übrigens, Krummacher ist vielleicht doch nicht von den Brüdern, Ich habe das Lied auf einer Brüder seite gefunden.

  18. @Helmut: wir reden aneinander vorbei und ich finde das ein wenig ermüdend. Denn ich stimme dir ja vollkommen zu. Wir sind in einem Spannungsfeld und du betonst sehr stark die eine Seite – ich ermahne, die andere Seite nicht zu negieren. Natürlich ist Gott in seiner Gnade und Kraft Gegenwart. Die Sünde, dich ich Tag für Tag begehe bzw. die ich durch Unterlassung des Richtigen begehe (viel häufiger) ist aber AUCH Realität. Der Knackpunkt ist jetzt: wie gehe ich mit der Sünde um. Sie soll mich nicht runterziehen, klar, denn ich bin eine neue Schöpfung. Aber jetzt zu sagen: ach, da war doch gar nichts, gar Paulus zu missbrauchen, indem man ihn falsch verwendet: ach, das war nicht ich, sondern nur die Sünde in mir – das fände ich fatal, eine Abspaltung, ein Ablehnen von persönlicher Verantwortung – denn so sehr der Geist Realität in uns ist, die Seele und der Körper sind eben noch nicht von ihm komplett durchwirkt und werden es zu Lebzeiten nie sein. Gott sagt zu den Israeliten (wo war das noch gleich, irgendwo bei Jeremia): euer Abfall wird euch lehren. Wir können aus ALLEM lernen, ALLES kann uns zum Guten dienen, selbst aus der Sünde können wir Kraft ziehen, indem wir ihre Wurzel begreifen, sie auf Gott werfen und von ihm alles erwarten. Letztlich ist ja alle Sünde Götzendienst! Und Götzen muss ich entmachten.

    Mal krass gesagt (hypothetisch): ich begehre eine andere Frau, bin völlig geil auf sie! Soll ich nun allen Ernstes sagen: ach, da ist ja gar nichts, ich lebe ja eigentlich völlig im Glauben und in der Kraft! Alles supi, Herr vergib mir und weiter gehts? Sorry, das wäre fatal und meine Lebenserfahrung und meine Seelsorgeerfahrung sagt mir was ganz Anderes. Stattdessen würde ich fragen: wonach sehne ich mich eigentlich? Was geht in meiner Ehe schief? Was kann ich jetzt praktisch machen, um daraus zu lernen und Sünde zu vermeiden? Dazu muss ich aber die Versuchung anschauen und sie eben nicht ausblenden.

    Und b.t.w.: die Bilder der Bibel sind fast durch die Bank – bei allen Zusagen – Bilder der Verwandlung. Sie beschreiben einen wunderbaren Weg in der Nachfolge Jesu. Petrus macht es vor – und fällt grausam auf die Nase dabei. Und Jesus sagt nicht: lebe hinein in die neue Realität! Er begegnet ihm in seiner Sünde persönlich (bei der Verleugnung) und erzeugt in ihm bittere Tränen und einen Zerbruch. Und im Zerbruch wächst wieder was Neues. Der Sünde immer nur triumphalistisch die neue Natur entgegen zu halten – das verhindert den Zerbruch, der eben auch heilsam sein kann.

  19. Ich finde es gut, dass hier auch Werke positiv durchleuchtet werden, die eher von der jungen Generation gemocht werden.

    Aber wenn man sich die Medien so anschaut findet man in fast jeden guten Film, Serie, Roman eine gewisse Spannung zwischen den Charakteren, die aus diversen Gründen besteht. Diese Spannung kann sich ja durch vorhergegangenen Ereignissen aufgebaut haben. Z.B. Probleme mit der Freundin/Frau, Geldstrafen wegen zu schnelles Fahren bezahlen müssen usw. Dann braucht nur Jemand zu kommen und die Person irgewndwie negativ anzusprechen. Vielleicht durch ein Schimpfwort oder mit einer nervigen Tätigkeit, wie „Schatz bringst du den Müll raus!?“ 🙂 . Dann kommt das Böse der Person zum Vorschein.

    Das ganze findet man natürlich auch in der Realität und manchmal trifft es einen auch selbst. Manches im Fernsehen wird auch gerne übertrieben oder der Charakter nicht vollständig und glaubwürdig dargestellt. Z.B. wenn nur Jemand zum Mörder wird dessen Frau ständig mit den Müll nervt.

    Man lernt ja nicht nur durch die Realität wie man mit seinen Mitmenschen umgehen kann oder soll. Sondern leider auch durch die Medien, das Fernsehen, Bücher usw. Damit meine ich jetzt nicht unbedingt Dokus oder Sachbeiträge, sondern auch Filme, Serien oder Shows.

    Viele suchen sich natürlich auch eine Möglichkeit wie es einen Vorteil gegenüber andere Menschen haben, denoch einen Umgang mit ihnen pflegen.
    Da liegen charismatische Helden, aufopfernde Visionäre, redegwandte Anführer oder erfolgreiche Schönheiten gut im Trend.
    Leider haben wir viel Gewalt und Missverständnisse in unserer Welt, nur weil manche Leute versuchen ihre unrealistischen Ideale zu kopieren.

    Peter Fox hat mit seinen Lied diese „Zwischenmenschlichkeit“ und den Umgang mit anderen Menschen auch gut durch personifizierte Gefühle dargestellt. (z.B.: „das Biest lebt in deinem Haus“) Manche Dinge kann auch Jeder anders interpretieren und vielleicht denken das wirklich ein Biest im Haus lebt und daran Schuld ist.

    Es gibt Leute die erschaffen geniale Werke. Einigen Inhalt davon kann man auch leicht missverstehen. Deswegen sollte man sehr gut aufpassen und genauer hin schauen, lesen oder hören.

    Allgemein finde ich solche Texte wie von Peter Fox gut, da sie zum Nachdenken anregen.

  20. Bei mir kam die Höllenfahrt der Selbsterkenntnis vor der Himmelfahrt der Gotteserkenntnis, wobei die Himmelfahrt zur Zeit noch nicht so abgeschlossen ist, dass ich ihn lieben kann, die Furcht steckt mir noch in den Knochen. Aber jetzt muss ich nicht mehr vor mir fliehen, mich nicht mehr bemitleiden und nicht mehr verdammen. Ich verstehe jetzt, was es heißt aus der Wahrheit zu sein, nämlich wenn unser Herz uns verklagt, Gott größer ist als unser Herz und alles kennt. Und, wenn die Sünde übermächtig geworden ist, dann ist die Gnade noch viel mächtiger.
    Ich hatte mich nicht dazu entschlossen dem Tier in die Augen zu sehen, Gott hat es mir vor Augen geführt. Gerade heute morgen hab ich Gott gesagt, dass ich gespannt bin, wie er es mit mir hinbekommen will, dass ich ihn nicht nur fürchten, sondern auch lieben und vertrauen kann. Aber eins weiß ich auf jeden Fall jetzt genau, wenn es so weit ist, wird es nicht durch meine Leistung geschehen sein. Es wird durch seine Wunder, die mich durch Wasser und durch Feuer geführt haben und führen geschehen sein und ich werde an ihm kleben, bzw. leben.
    Geduld habe ich, haben wir nötig, damit wir den Willen Gottes tun( an seiner Gnade/ Jesus bleiben) und das verheißene empfangen.
    Das wünsche ich uns allen!

  21. Hi Christof – „…, sondern beide Pole gleichermaßen leben.“ Vermutlich irritierte Helmut auch dieser zugegebenermaßen mißverständlich formulierte Satzteil. Ich weiß aber, was Du sagen willst. Den Pol des neuen Seins – den Glauben – intensiv im Raum der Liebe leben, den Pol des „alten Menschen“ im Lichte des Gesetzes als das einzusehen, was stirbt, indem wir im Glauben Christus ergreifen. In diesem Zusammenhang ist abermals zu bedenken, daß Paulus Röm 7, 14-24 gleichsam durch die Brille des Gesetzes sieht und schreibt, um schließlich den Bruch, den Umsturz zwischen V. 24 und V. 25a, zwischen Abschluß und Aufbruch – „Zerbruch“, wie Du schreibst – der Selbstverschlossenheit im Lichte der Gnade Christi zu markieren. Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen, etwaigen oder tatsächlichen Mißverständnissen entgegenzuwirken und danke Dir für Deine klärende Stellungnahme Helmut gegenüber. Liebe Grüße und Gottes Segen auch für Dich, Marlene.

  22. Zuerst mal vielen Dank an euch alle.
    Habe diese Dinge viel in meinem Herzen bewegt.
    (Ja Christof auch für mich ist es sehr anstrengend 2 Betriebssysteme die an sich nicht komatibel sind mit einader in einem Gehirn laufen zu lassen. :-))
    Was mich irritiert hat war die Formulierung, die andere Seite.
    Wenn ich an die andere Seite höre denke ich immer an eine Münze. 50% die Seite und 50% die andere Seite.
    Ich sehe aber das besinnen auf die Heilstatsache als eine Hauptsache, die neben dem Beten in anderen Sprachen einen Großteil meines geistlichen Lebens ausmacht. Daß Gott mir dabei manchmal Dinge über meine Motivationen mitteilt ist schon klar.
    Beispiel:
    Vor vielen (25) Jahren hatten meine Frau und ich eine größere Geldknappheit und viel Furcht, daß wir es nicht schaffen.
    Ich nahm den Bibelvers 2 Kor 9,8.
    Ich bekannte den Vers mehrere 100mal Ich betete viel in Zungen Ich dachte nach über die größe Gottes und über seinen Veheißungen.
    Nach ein paar Tagen als ich klarer im Kopf war. kamen mir ein paar Gedanken die mein Herz mit Frieden füllten. Ich änderte meine berufliche Situation (langsam und Schrittweise natürlich :-)) und stellte so die Weichen für meine Zukunft.
    Das nachsinnen über die Heilswahrheiten Gottes muß immer mit einem offenen Herzen (Bei mir ist es mit viel Sprachengebet) einhergehen.
    Mir sagte Gott am Anfang meines Glaubenslebens;
    Benütze die Verheißung nicht um Deine Gefängniszelle zu tapezieren.
    Sie will Dir helfen durch die Tür in die Freiheit zu gehen.
    Wenn man die Heilstatsachen nur als Trostpflaster benützt, das man auf das Geschwür klebt ist einem nicht wirklich geholfen. 🙂

    Nochmals vielen Dank, daß Ihr mir helft diese Dinge klar auszuformolieren
    Beim beten in anderen Sprachen zeigt Gott mir übrigens öfter falsche Motivationen in mir, die mir helfen mein Leben zu verändern, lange bevor die Schwierigkeiten kommen. (Funktioniert nicht immer aber immer Öfter. :-))

    [Spr 1,33] Doch wer auf mich hört, wird sicher wohnen, kann ruhig sein vor des Unglücks Schrecken. [Spr 2,1] Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, [Spr 2,2] indem du der Weisheit dein Ohr leihst, dein Herz dem Verständnis zuwendest, [Spr 2,3] ja, wenn du den Verstand anrufst, zum Verständnis erhebst deine Stimme, [Spr 2,4] wenn du es suchst wie Silber und wie Schätzen ihm nachspürst, [Spr 2,5] dann wirst du verstehen die Furcht des HERRN und die Erkenntnis Gottes gewinnen. [Spr 2,6] Denn der HERR gibt Weisheit. Aus seinem Mund Erkenntnis und Verständnis. [Spr 2,7] Er hält für die Aufrichtigen Hilfe bereit, ist denen ein Schild, die in Lauterkeit wandeln, [Spr 2,8] indem er behütet die Pfade des Rechts und den Weg seiner Frommen bewahrt. [Spr 2,9] Dann verstehst du Gerechtigkeit, Recht und Geradheit und jede gute Bahn.

    Gotte Segen euch allen
    Ich finde euch toll auch wenn wir manchmal anders sind. 🙂

Hinterlasse einen Kommentar