Leistungsdenken vs. Gnade – wie unsere Prägung das Zentrum des Glaubens eintrübt

Dies ist die Geschichte einer kanadischen Studentin. Hochbegabt, aber blockiert, wenn es um Prüfungen geht. Was tun?

Zu Beginn des Semesters – vor einigen Jahren – setze sich ihr Dozent mit ihr hin und verkündete ihr: „Um es vorweg zu sagen: Sie haben in diesem Seminar die Bestnote sicher. Nun studieren Sie los!“.

Und die Studentin – befreit von allem Druck – studierte los und erreicht mit Leichtigkeit die Bestnote. DAS ist Gnade. Dass wir die Bestnote bekommen ohne eigene Leistung. Dass uns der Richter frei spricht VOR der Beweisaufnahme.

Gnade erzeugt Leichtigkeit im Glauben – Gesetzlichkeit erzeugt Schwere und Last auf den Schultern. Religion lehrt, dass wir Gott gefallen, wenn wir bestimmte Dinge tun und lassen. Evangelium lehrt, dass wir Gott Gott gefallen… und deswegen bestimmte Dinge tun und lassen.

Auf den Punkt gebracht. Der Apostel Paulus lehrt (Römer 14,23), dass alles, aber auch wirklich alles, was wir nicht aus Vertrauen, aus Glauben zu Gott tun, uns letztlich von Gott trennt. Also selbst das Gute, dass wir aus falscher Motivation, also aus Angst, aus Druck tun, selbst wenn es Gottes Gebote sind… trennt uns von ihm… krass…

Gott hasst Gesetzlichkeit, er will freie Menschen, die aus Liebe ihm ähnlicher werden wollen. Druck, Gewalt, Manipulation, Angst… das erzeugt vielleicht hier und da Gehorsam – aber keine Liebe. Keine echte Veränderung. DAS ist die frohe Botschaft.

Und wenn dir – wie mir – die Geschichte mit der kanadischen Studentin zu schön vorkommt, um wahr zu sein (sie ist wahr!), dann zeigt das nur, wie sehr wir im Leistungsdenken unserer Gesellschaft gefangen sind…ich wünsche dir Aufatmen in der absoluten, bedingungslosen, wilden und radikalen Gnade Gottes!

(zur Predigt zu diesem Thema (mp3, Skript, Hauskreismaterial – gehalten am 9.10.) geht es hier entlang…