This is the end: Vom zügigen Sterben der zarten Pflanze „Christliche Blogs“ – auch meines?

Ich denke mal ein bisschen öffentlich nach…

Stirbt die christliche Bloggerszene, bevor sie zur Entfaltung kommt? Bevor es nächsten Samstag in den Urlaub (7.8.-27.8 in Cuxhaven) und damit die Blogpause des wegbegleiters geht, möchte ich das bedenken… – auch für die Zukunft dieses Blogs.

Wenn ich in diesen Tagen meinen feedreader öffne, der mir regelmäßig Beiträge aus den von mir beobachteten Blogs zuteilt, dann stelle ich fest: schon wieder kann ich die Hälfte aller christlichen Blogs löschen, weil sie entweder gar nichts mehr oder nur einen Beitrag in 3-4 Wochen veröffentlicht haben. Übrig bleiben nur ganz, ganz wenige, die solide weiter schreiben. Einige drehen theologisch oder thematisch am Rad und machen sich durch freigewählte Nischenbildung selbst irrelevant – die meisten Blogs sterben aber einfach so innerhalb des ersten Jahres.

Und auch auf diesem Blog. Auch wenn immer noch 10 -15.000 Besuche pro Monat zu verzeichnen sind – das Interesse insgesamt an soliden und wirklich qualitativ guten Artikeln sinkt stetig. Schreibe ich irgendeinen lustigen abwegigen Kram, der mir zwischendurch auffällt, dann stapeln sich die Besuche viel eher als bei einem fundierten Nachdenken über Gottes Segen und sein Wesen anhand einer Sektpyramide – was mich dann eigentlich eher begeistert (aber nur wenige zig Leser hat). Reizthemen funktionieren zwar noch (siehe Okkultismus), aber das breite Interesse, der breite Diskurs dünnt sich aus und übrig bleiben zwei Handvoll Getreuer, die gerne kommentieren und mitlesen.

Die Idee der konstruktiven Beteiligung durch Web 2.0, die die Schwarmintelligenz hervor befördert und zu echtem Erkenntnisgewinn für alle führt – die ist im Verwelken begriffen. Gab es sie je? Mehr Leute arbeiten mittlerweile auf facebook oder gar twitter – denen ich mich weiterhin aus Datenschutzgründen und auch aus Zeitgründen verweigere.

Nun ist das kein Grund für ein Lamento – alles hat seine Zeit und vielleicht ist die Zeit der christlichen Blogs schlicht vorbei. Vielleicht sind aber auch viele Leute noch gar nicht im Web 2.0 angekommen? Wenn ich so in meiner Gemeinde herumfrage (bei den Aktivposten!), wer denn mal das Pastoren-Blog zwischendurch liest – dann kann ich die Zahl der Leute auch an zwei Händen abzählen… selbst die jüngere Generation findet Blogs anscheinend irrelevant oder zu anstrengend? Nur ein weiterer Input unter ganz vielen?

Aber so what? Ich mache das nicht, um bekannt zu sein, sondern um hilfreiche Gedanken weiter zu geben und zu empfangen und ich habe schon eine Menge von den konstruktiven und wertschätzenden Kommentaren meiner Leser gelernt. Danke dafür!! Gute Beziehungen, ja Freundschaften haben sich ergeben – aber auch Verletzungen und so manches Verzweifeln an christlichen und nichtchristlichen Heckenschützen. Zählt dazu – je öffentlicher, desto mehr. Passt scho.

Trotzdem frage ich mich: möchte ich das weiter machen? Gibt es andere Wege des öffentlichen Diskurses, den ich so liebe? Soll ich diesen Blog einfach zu einem geschlossenen Blog machen, um einen Schutzraum zu schaffen für echten Diskurs auf Augenhöhe mit realen Personen, die daran echtes Interesse haben? Gibt es Alternativen? Ach, was bieten unsere Blogs für Chancen…. ach, wie wenig nutzen wir sie!!

    • Ist das christliche Web 2.0 nur wenige Jahre nach der Formulierung dieses Begriffs schon in der Krise?
    • Am Ende?
    • Auf dem nächsten Entwicklungsspung?
    • Oder gar noch nicht bei den meisten angekommen?
    • Sind Blogs nur eine andere Form des passiven Konsums der Ideen anderer?
    • Und wie soll ich weiter machen? Ich weiß es nicht. In wenigen Wochen werde ich es wissen.
    • Was denkst du?

47 Kommentare

  1. Ich hab grad erst angefangen, hier regelmäßig zu lesen – ich fänds einfach schad, wenn es schon wieder weg wär. Und dein Buch hätt ich wohl nie in die Hand genommen, wenn ich hier nicht neugierig geworden wär – und lese es jetzt mit viel Interesse und Gewinn.
    Aber letztlich musst du selbst wissen, was deinen nächste Aufgabe ist, das ist eine Sache zwischen dir und Gott.
    Gott segne deinen Urlaub mit reichlich guten Gedanken, aber auch viel Zeit zum Abschalten und Ausspannen.
    Grüßle, Tineli
    P.S. wann bist du wieder da?

  2. Hi Tineli – ich würde auch nicht komplett verschwinden – aber was wäre mit einem geschlossenen Blog, zu dem man sich anmelden muss? Ich mag die Bloggerei – und ich mag meine Leser und Leserinnen… deswegen denke ich einfach über alternative Formen nach… (Urlaub: 7.-27.8.)

  3. Das Problem, dass das Feedback nicht immer in angemessenem Verhältnis zum betriebenen Aufwand steht, kennt wohl jeder Blogger. Oder dass für andere Leute Blogs eben nicht die Rolle spielen wie für aktive Blogger. Mit solchen Dingen muss man sich eben abfinden und das Beste daraus machen. „10-15.000 Besuche pro Monat“ sind doch eine ordentliche Hausnummer. Also: bitte weitermachen! 🙂

    PS: Boah, so viel Urlaub …

  4. Wenn ich in Wüstenzeiten einen herausfordernden, guten geistlichen Impuls suche, dann gehe ich meist zuerst auf Deinen Blog. Und werde oft fündig. Ich würde ihn sehr vermissen, lieber Wegbegleiter. Aber ein geschlossener Blog wäre eine gute Alternative. Ich wünsche Dir im Urlaub gesegnetes Hören auf Gott und danach ebenso segensreiches Umsetzen. Bin in der Zeit auch an der Nordsee, nur weiter westlich auf Borkum… Von deinem Buch bin ich begeistert, fühlte mich endlich mal verstanden, was meinen Frust beim Bibellesen angeht. Und dann noch ein Pastor! Was tat das gut.

  5. Dass ich jemand bin, der selten eine Antwort schreibt, liegt überhaupt nicht am Desinteresse. Würde ich sonst jeden Tag deinen Blog besuchen? Es sind ganz andere Gründe. Zum einen bin ich altershalber nicht mehr der gefragte Ansprechpartner, aber ich nutze die Diskussion, um mitzuerleben, wie es Menschen meinen, die meine Kinder sein könnten. Ich möchte bei euch bleiben, so lange wie ihr mich haben wollt und mich nicht zum „alten Eisen“ zählen (mach ich sowieso nicht).
    Das ist jetzt mal mit dem Herzen geschrieben, lieber Christof. Dein Buch liegt immer auf meinem Tisch; mein Glaube hat aber längst die berühmten 50 cm zurückgelegt. Ich freue mich einfach, dass du Antworten von solchen bekommst, die mit deinem Buch auf Entdeckungsreisen unterwegs sind – und danke Jesus dafür.
    Wenn du deinen Blog schließen würdest, wären vielleicht auch andere Leser – so wie möglicherweise auch ich – draußen. Das kann’s ja wohl nicht sein. Also lieber den Frust über mangelndes Echo ertragen, bitte.
    Jedenfalls twittere und facebooke ich ganz gewiss nicht mehr, und wenn’s alle Welt täte.
    Und nun zuletzt: Ich wünsche dir und deiner Familie einen ganz herrlichen Urlaub, viel Zeit zum Abschalten, aber auch gute Begegnungen. Ich vermisse dich jetzt schon, wenn ich dran denke ……

  6. Hallo lieber Christof,
    ich lese sehr gerne und regelmässig Deinen Blog und grundsätzlich alle Themen.
    Da es mir oft schwer fällt auszudrücken was ich grade beim Lesen empfunden habe,und ein stereotypes toller Beitrag,ja das seh ich auch so,super etc. nicht grade wirklich aufregend ist:-),lasse ich ich leider mehr als selten einen Kommentar zurück.
    Sollte ich aber trotzdem einen Wunsch frei haben:-) dann wäre es der,das Du bitte auf alle Fälle weitermachst,in welcher Form auch immer,sonst würde mir wirklich etwas fehlen.
    So wünsche ich Dir und Deiner Familie wundervolle Ferien und Gottes reichen Segen.
    LG
    Heike

  7. Ok. Ein geschlossener Blog ist hiermit genehmigt. Vorausgesetzt, dass ich mich anmelden und weiter mitlesen darf *wimperklimper*
    Aber bitte bitte nicht ganz aufhören. Ja? Bitte?

    Ich bin froh und dankbar für jeden christlich inspirierten Blog, den ich finde (unter anderem auch durch deine Seite). Diese Gedankenanstöße sind mir sehr wichtig geworden. Nichtsdestotrotz lese ich auch gerne „Belangloses“ von Geschwistern.

    Ich wünsch dir einen gesegneten Urlaub und dass du die Zeit, Muse und zündende Idee für dich findest, wie du den Blog weiterführen kannst.

    Bis dahin – liebe Grüße
    Melly

  8. Hey Christof,

    ich schliesse mich Tineli an. Auch bin ja erst vor kurzem dazugestoßen und konnte auch hier und da (hoffentlich konstruktiv) mitwirken. Ich finde das Blogformat und die Möglichkeit schnell zu posten eigentlich gar nicht so schlecht. Den Blog als eine Art Forum mit Registrationspflicht zu betreiben birgt sicherlich Vor- und Nachteile. Die Frage ist, ob diese Alternative wirklich die Möglichkeit bietet geschlossen und geschützt zu diskutieren?! Ich lasse mich von sowas eigentlich eher abschrecken, weil per se der Aufwand sich nicht lohnt, wenn man „nur mal so“ dran interessiert ist und das denke ich bringt doch die meisten hierhin und auch dazu mitzulesen und zu diskutieren.

    Auf der anderen Seite müssen die Diskussionsteilnehmer in einem geschlossenem Forum mehr Eigenverantwortung übernehmen damit die Qualität oben bleibt. Und du musst sicher sein, dass genug Leute regelmäßig dabei sind, die mitgestalten.

    Schwierig, schwierig.

  9. @Huge: 3 Wochen Urlaub sind viel? Nach 14 Tagen bin ich erfahrungsgemäß einfach nicht rebootet…;-). Es geht auch gar nicht um fehlendes feedback – eher um sinkendes Interesse an manchen Beiträge. Es ist eine deutliche Veränderung der christlichen Bloggerszene festzustellen. Es twittert und facebooked eben mehr…
    @maschenka: danke!
    @Sempervivum: aaalso, bis ich gehört habe, wie dein reales Alter ist, konnte ich das nicht glauben! Geistlich bist du superjung und eine echte Bereicherung. Nix da Alter! Reif und Weise trifft es eher…
    @Heike: ja, ich mach irgendwie weiter
    @Schäfchen: auch ohne wimperklimper wärst du immer willkommen – aber das wimperklimper nehme ich auch gerne…;-)
    @Sebastian: hoi, Großer! Es ist gut, dass du da bist!

  10. Bin ich gezwungen, einen Kommentar zu hinterlassen? Wenn ich pers. nicht angesprochen wurde, finde ich auch schlecht einen Beitrag dazu, obwohl ich gerne Kommentare schreibe.

    Hauptsache, dass wir zusammenhalten u. -arbeiten. Jeder sollte am Problem des Anderen Anteil nehmen.

    Ich finde es nett von Euch, dass Ihr Christoph einen guten Urlaub u.GOTT-es Wort wünscht! Da kann ich selber nur beistimmen. Jeder hat den Urlaub verdient. Leider konnte ich in diesem Jahr nicht „nach Hause“ fahren. Aber, im Prinzip habe ich ständigen „Urlaub“, weil ich arbeitslos bin. Nur fehlt eben das nötige Geld! Zu 50% bin ich invalid geschrieben. Das sind umgerechnet aber nur etwa 100 Euro im Monat. Und das geht auch nicht in meine Tasche, sondern in die Familienkasse.

    Gut, wenn wir Anteil nehmen am Zustand des Anderen. Wir können ja auch füreinander beten. Oder bin ich mit meinem Frommsein hier am falschen Platz?

    Dann spreche ich eben von einem Erfolgserlebnis: schon 10 Tage rauche ich nicht mehr. Ich möchte beweisen, dass man auch ohne Zigarette leben kann.

    Das ist ein konkretes Zeugnis. Aber, ich darf nicht zu voreilig sein, weiß ich denn, ob ich es morgen auch schaffe? Seit Weihnachten 2008 wechselt es mit Abgewöhnen u. wieder neu anfangen. Ich soll auch nicht sagen, dass ich mich abgewöhnt habe, sondern, dass ich 10 Tage nicht mehr rauche. Noch eine Woche u. wenn ich durchhalte, kann ich es auch bekannt machen. Aber, ich bin vor einem Rückfall nicht versichert. Ich muß auch innerlich stark genug sein. Trotz meines Nichtrauchens bin ich, glaube ich, noch nicht „über dem Berg“?

    Mein Schwager meinte, mit dieser Leidenschaft müßte ich mein ganzes Leben kämpfen. Es kann immer wieder zum Rückfall kommen.

  11. Bloggen ist für mich ein bisschen wie „modernes“ Bücherschreiben. Ich finde es selbst für mich oft hilfreich, wenn virtuelle Gespräche entstehen. Und bei den Besucherzahlen sollte man – nach menschlichem Ermessen – nicht aufhören.
    Tja, und die gesellschaftliche christlicher Blogs… wahrscheinlich eher im niedrigsten Bereich anzusiedeln. Aber die Bloggerszene in Gesamtdeutschland ist eh nicht stark – in den USA oder manch anderen Ländern haben Blogs einen ganz anderen Stellenwert.
    Einen geschlossenen Blog würde ich nicht aufmachen. Ist für Gesprächswillige idR. zu umständlich.
    Gott segnet Dich!

  12. Lieber Wegi,
    ich lese alle Deine Bloggereien und einige deiner Beiträge (deinem Beitrag nach, wohl die schlechter besuchten) haben mich tief berührt, mich angeregt nachzudenken und weiter zu denken (sogar Bücher zu kaufen 😉 ), auch wenn ich nicht sooo aktiv am kommentieren bin.
    So wäre es für mich sehr schade, wenn Du aufhören würdest deine Gedanken und auch Deine Fragen weiterzugeben.
    Liebe Grüße und Segen, egal wie´s weitergeht
    Peter
    P.S. Es war u. a. auch dein Blog, der mich angeregt hat selbst Einen zu beginnen (dienstlich)

  13. Hallo Wegbegleiter,

    bin relativ neu hier und kann zu deinem Blog konkret daher wenig Konkretes sagen. Deshalb eher allgemein.

    – Ohne die Inhalte genau zu kennen: Würde weitermachen. Die 10-15-Tausend Besucher sind doch sehr ordentlich. Und die Verlinkung direkt auf Jesus.de ist auch nicht ohne. Wenn du soche Schanxen schon hast … nutz sie.
    Auch die Rückfütterung (Feedback) scheint doch gut zu sein – und obendrei finden sich bei deinen Artikeln viele Kommentare.

    – Hab kürzlich übrigens auch einen Kommentar verfasst – aber ihn nachher nicht gefunden. Vielleicht ist der inzwischen drin, würde auf jeden Fall die Schanxen für einen erneuten Kommentarbeitrag erhöhen 😉 .

    – Geschlossenes Forum? Auf keinen Fall! Wozu soll das gut sein? Eine Reihe interessierter (!) Leser würde sich erst zehnmal überlegen, ob sie sich da anmelden sollen.

    – Du beklagst die *Belanglosigkeit christlicher Blogs*. Vielleicht ist’s vielfach wie bei deinen Überlegungen: Blogs und gute Inhalte sind „unwichtig“. – Okee, das braucht wohl eine Erklärung 😉
    a) Je mehr du in die Tiefe gehst, desto weniger Leute kommen mit. (generell).
    b) Je mehr du thematisch in die Tiefe gehst -> desto mehr Leute lesen mit (SEO-Blogs 😉 oder … – desto eher verscheuchst du die Leserschaft.
    c) Je „höher“ oder ausgefallener die Erkenntnisse und Gedanken, desto eher verscheuchst du die Leserschaft. – Ist dir schon mal aufgefallen, dass Heim-at, Klein-od und Eden sprachlich und theologisch gesehen zusammenhängen? Superinteressant … und zack, 500 Zuhörer weniger 😉

    – Es ist in der Tat so: Viele sind dankbar für vertiefende Infos zum Glauben. Viele wollen aber auch „beduselt“ werden. Kuck mal weg vom Blog, hin in die wirklichen Gemeinden.
    Wenn die Andacht und Predigt schön gewohnt und unterhaltend und wohlfühlend ist, dann ist es richtig. Das muss nicht schlecht sein. Aber wie viele Leute wollen in einer Predigt wirklich ungewohnte oder neue Gedanken? Wie viele denken mit und hinterfragen das, was du sagst? Wenn z.B. in einer christlichen Zeitschrift etwas steht, ist es fromm. Ob es immer zur Bibel passt, wen interessiert’s?
    In Blogs wird das nicht anders sein als im wirklichen Leben.

    – Wieviel Zeit haben die Leser … um alle interessanten Artikel zu lesen?

    – Ach ja, der Wert: Habe erstaunlicherweise (in anderen Bereichen) ebenfalls genau das festgestellt, was du beschreibst: Das was gut, ausgefeilt, wichtig, fundiert, durchdacht usw. ist, hat Seltenheitswert … oder eher: hat selten Wert. (Von Luxusartikel und Comedy abgesehen).
    Die Schanxe, dass du mit nicht so gut ausgearbeiteten Texten etc. oder relativ unwichtigen Themen mehr Leser erreichst, ist machmal höher, als wenn du etwas gut recherchierts oder ausarbeitest. Allgemein – nicht nur auf Blogs bezogen. (Und natürlich NICHT als allgemeingültige Regel). Mission, Jüngerschaft (glaubensvertiefende Infos), … das alles kann so hoch im Kurs stehen, wie es will. Spätestens im Internet oder allgemein als Text wird es wertlos.
    Und da fragt man sich in der Tat, warum man nicht entweder das Schreiben sein lässt oder zumindest nur noch – ich übertreibe – schnell, schnell inhaltslose Unterhaltung zu Papier bringt. – Schließlich macht die Ausarbeitung, Strukturierung, Überarbeitung von Beiträgen, Kommentaren, Texten (im Vergleich zum Ergebnis) sauviel Arbeit. Und wenn dann die Texte nix „bringen“ (egal ob positives Feedback, gute Bezahlung oder was auch immer) … wozu dann die ganze Arbeit?
    (Wobei du selbst meiner Meinung nach viel gutes Feedback hast.)

    Bei einem Teil der christlichen Blogs wäre genau das mit zu Bedenken: Wenn die Arbeit nichts wert ist, nichts bringt oder nichts einbringt – wozu dann überhaupt Arbeit reinstecken? Dann doch lieber alle drei Monate einen halben christlichen Artikel …

    Wer bei christlichen oder kirchlichen Seiten fürs Texten angeheuert wurde – okee, da sieht’s anders aus. Abre Frei-Zeit-Blogger haben meist nicht so viel freie Zeit, wie sinnvoll wäre.

    Gemeinden:
    Hier würde ich vielfach mal auf „noch gar nicht angekommen“ tippen. Leserinnen und Leser dieses Blogs natürlich ausgenommen. Was ist ein Blog?

    – (Gar nicht so) blöde Frage: Hat die Gemeinde was von deinem oder anderen Blog?
    Wenn jemand durch deinen Blog in Pusemuckel zum Glauben käme oder im Glauben gestärkt würde … was hat deine Gemeinde davon? – Herzlich wenig. Ich sach ja, Mission ist wichtig, solange die Leute dann auch im eigenen Kreis auftauchen ;-). Wenn dein Artikel mich im Glauben weiterbringt, kann das deiner Gemeinde relativ egal sein.

    Du bist anderer Meinung? Ich auch. Aber das Versuch mal, außerhalb des Internetzes rüberzubringen.

    Der Sämann.

    Bin gerade dabei, mir das Gleichnis vom Sämann zu Gemüte zu führen. Ganz kurz:
    Erstaunlicherweise steht in einer Erklärungsbibel, dass 75% (!!!!) der Arbeit des Sämanns für die Katz (!!) sind. In der Werbung sacht man: 50% der Werbung sind für die Katz. Leider weiß man nicht, welche 50% das sind. Beim Sämann sind es sogar 75% …

    Trotzdem säät der Sämann zuversichtlich weiter, ohne auf Erfolg oder Misserfolg seiner Arbeit zu achten. Das widerspricht jeglicher christlicher (und menschlicher) Logik.
    Was zählt ist Erfolg – oft auch, nein: gerade im christlichen Sektor.

    Auch verblüffend: Der Sämann macht nicht mal ne Evaluation! Obwohl das doch Gang und Gäbe für ne gute (Freizeit- etc.-) Arbeit wäre. Er säät einfach. Punkt. Das widerspricht auch (vielfach) jeglicher christlichen Logik. — Nich auf deinen Blog bezogen, und nicht auf alles zu verallgemeinern.

    Trotz 75%igem Misserfolg und fehlender Gemeindebaugrunkenntnisse (Evaluation) bringt ein Teil der Ähren 100% Frucht. Nix frü menschliche Logik und Gehirne – ich glaub, sowas läuft den meisten von uns gegen den Strich.

    Schwarmintelligenz (allgemein): Zumindest bei der christlichen Botschaft gibt es neben Zuspruch immer auch reichlich Widerspruch (z.B. bei Paulus & Co.). Und die Schwarmintelligenz wählt den breiten Weg in den Abgrund, in die enge Luke zum Himmel quetschen sich nur wenige Herdentiere hinein.

    Was du davon jetzt für deinen Blog gebrauchen kannst, weiß ich nicht. Überlegen, Verbessern, manchmal (aber nicht bei deinem Blog!) streichen kann schon nötig sein.
    Andererseits kann auch das scheinbar Nutzlose oder Erfolglose den größten Nutzen bringen. (Wobei ich wie gesagt 10-15.000 Blogbesucher und so viele Kommentare als Erfolg sehen würde.)

  14. Hi Christof,
    auch ich schaue so gut wie jeden Tag hier bei dir vorbei und lese jeden Artikel. Ich bin von den meisten sehr angetan und nehme sehr viel von deinem Output mit.
    Deswegen möchte ich dich ermutigen hier so weiterzumachen. Gerade wenn ich auch die anderen Kommentare lese, glaube ich das deine Arbeit sehr gesegnet ist.
    Gottes Segen und ich wünsche dir eine schöne Urlaubszeit. (Auch wenn das bedeutet 3 Wochen ohne neue Einträge 😦 ) Aber erhol dich gut. Es sei dir von Herzen gegönnt 😉

  15. @berlinjc: ich freu mich über deinen Blog und habe ihn abonniert!! Segen!
    @Leser (hey, das ist mal ein markantes Kürzel…;-): danke für die ausführliche Antwort – da steckt ne Menge drin, muss ich in Ruhe bedenken. Das mit deinem Kommentar verstehe ich nicht… manchmal sortiert wordpress einfach Sachen als spam aus, die Anhang haben oder was auch immer… versuch es bei Gelegenheit noch einmal!
    @euch allen: danke! Ich sehe schon, ich mache einfach weiter… 😉

  16. also ich lese ihn auch öfters, was ich auch ganz gerne jetzt mache sind verschiedene wöchentliche videos von verschiedenen predigern anzusehen wie john crowder oder so

  17. Lieber Christof,

    schau mal, was ich in meiner Bibel auf dem ersten Seite ‚kleben‘ habe:

    Trotzdem

    Die Leute sind unvernünftig, unlogisch und selbstbezogen, liebe sie trotzdem.
    Wenn du Gutes tust, werden sie dir egoistische Motive und Hintergedanken vorwerfen,
    tue trotzdem Gutes.
    Wenn du erfolgreich bist, gewinnst du falsche Freunde und echte Feinde,
    sei trotzdem erfolgreich.
    Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen sein, tue trotzdem Gutes.
    Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verwundbar, sei trotzdem ehrlich und offen.

    Mutter Teresa

    Bleib dabei den Blog wie bisher weiter zu führen. Ich schlage vor, weiterhin einen Wochenimpuls reinzusetzen. Ich wäre nie auf die Seite gestossen, hätte ich nicht Antworten auf „Die blutflüssige Frau“ gesucht. Ich bin ja erst kurz dabei, aber ich bin froh, diese Seite gefunden zu haben.
    Es ist eben ein Kreuz mit dem Kreuz. Frust kenne ich auch zur Genüge, gerade bei den eigenen Gemeindemitgliedern. Der Prophet gilt halt nicht viel im eigenen Land. Das ist eben so: Manchmal sucht man eben doch ein bisschen Anerkennung und Schulterklopfen.
    Das braucht ja auch jeder mal. Was soll ich sagen: „Wo sollten wir hingehen, Herr?“ Du bist doch sein Sprachrohr – entzieh dich ihm nicht.
    Alles Liebe, egal wie dein (Besinnungs-)Urlaub ausfällt…
    Doris

  18. Ich glaube, es hier alles gesagt und spricht für einen offenen Blog.

    Statistikschieberei und eigene Interpretation der Ergebnisse halten nicht das fest, was Gott mit einem Menschen macht und was sein Geist in das Herz eines Unbekannten hineinspricht. Das wird dir der Unbekannte auch nicht immer erzählen.

    Ich halte es mal kurz: der Mensch sieht nur, was vor Augen ist. Gott aber schaut in das Herz und da schreibt er Gechichte. (Muss ich dir das etwa erzählen? 😉 )

    Wichtig ist doch „nur“, du gibst hier ein authentisches Evangelium weiter.
    Jene, die „anfechten wollen“, hast du nach menschlichem Ermessen „gut im Griff“ und sollten es echte Anfechtungen sein, dann hat Jesus sie doch schon längst besiegt.

    Lediglich schließen würde ich nur dann einen Blog, wenn die Zeit für andere Dinge, wie Familie, Gemeinde und Freunde Vorort wichtiger ist. Dann würde ich aber auch noch nicht mal „schließen“, denn der Suchende aus der Zukunft, kann von Gott durch ein Blog der Vergangenheit angesprochen werden.

    Aber die Frage hast du dir ja schon längst beantwortet, dass es weiter geht und dabei wohl „das reale zu Hause“ nicht zu kurz kommt.

    Blessing Sabina

  19. könnte die krise der christlichen bloggs vielleicht damit zusammenhängen, dass der moderne, aufgeklärte und ernsthaft suchende mensch sich nur noch ungern von anderen seine eigene meinung vorsagen lassen mag und eigentlich auf der suche nach Dem Weg und Der Wahrheit und Dem Ewigen und Leben ist…

  20. @all: danke euch! Ich will ja auch gar nicht aufhören – sondern frage mich nach dem besten Weg, aber viel plädieren für den offenen Blog und das nehme ich ernst.
    @Michael: versteh dich nicht – wo wird einem in einem Blog eine Meinung vorgesagt? Man muss sie ja nicht annehmen, aber die Reibung daran ist wichtig. Ansonsten hat man auch nicht viel Freude am Bibellesen oder an Jesus selbst, denn bei beiden entsteht nur dann keine Reibung, wenn man sie benutzt, um die vorhandenen Meinungen zu verfestigen… zudem: im nichtchristlichen Bereich sind gerade die äußert pointierten Blogs, die die meiste Reibung bieten, die erfolgreichsten…

  21. Ich finde deine Reflexion der Umwelt und vor allem auch deiner Selbst immer wieder beachtlich. Es ist für mich beachtlich, dass du – als einer der bekannteren christlichen Blogger – dich selbst und deine Aktivitäten in dieser klaren Art und Weise in Frage zu stellen. Respekt!
    Zur Sache: Ich glaube, du hast irgendwie recht. Selbst in anderen Bereichen dünnen sich die Blogs merklich aus. Die Frage aber ist doch vielmehr … können wir nicht EINMAL den neuen Trend selbst initiieren? 😉

  22. Lieber Christof,
    meine Meinung dazu, die ich so schon bei Bento kundgetan habe, als Zitat:

    Was mich an der ganzen Zahlenjongliererei stört ist ein Erlebnis, dass ich euch nicht vorenthalten will:

    Ein mir bekannter Pastor, feiner Kerl, äusserte einmal, dass er froh sei, die Abendmahlsfeier im Altenheim absagen zu können, weil NUR 1 Person sich dazu angemeldet hatte….und für NUR 1 Person lohne sich das nicht. Er habe jetzt frei stattdessen.

    Ja, ich habe Christofs Blog gelesen und bin erschüttert darüber, dass bei einer monatlichen Besucherzahl von 10.000 klicks aufwärts eine Depression im Anzug erscheint.

    Und wenn es an einem Tag NUR 1 Person erreicht, dass sie errettet wird, dann war es das wert, dass der Blog geschrieben wurde.

    Und wenn auf einen Beitrag hin NUR 1 Person sich kritisch äussert und sonst niemand was schreibt, dann war es das wert, weil sich jemand damit auseinandergesetzt hat und den Blogger ebenso herausfordert, sich mit der Meinung des Kommentators auseinanderzusetzen.

    Das Wesentliche ist, dass die Mitte auch wirklich die Mitte bleibt….und das ist:

    > JESUS CHRISTUS <

  23. Hei Christof,
    mach weiter, wenn möglich.
    Feedback bekommst Du. Dein Blog zeigt es Dir ja wieder. Bloggen ist wie Saatgut auf das Feld geworfen. Manches geht auf, manches erstickt, manches verweht.
    Mal etwas lustiges schreiben und lesen. Mal etwas ernsthaftes. Mal etwas verwirrendes. Dein Saatgut hat für jeden etwas.
    Eins ist mal klar: lustiges hebt die Stimmung. Niemand kann immer nur Ernsthaftes aufnehmen, der Humor muß auch Platz haben dürfen.
    Niemand kann sich immer nur reiben – manchmal möchte ich mich einfach nur mal auf die Wort-Wiese des gepflegten Unsinns legen und in den Tag lachen.

    Ich bleib Deinem Bloggen treu.

    Segen!

  24. @Deborah: was mich an deinem Kommentar stört – das sage ich genauso ehrlich – ist, dass du meinen Beitrag auf Zahlenjongliererei reduzierst. Das ist der allerkleinste Teil! Im wesentlichen geht es mir um inhaltliche Fragen, um die Frage, wie kann man noch besser ins Gespräch kommen, warum sind manche Beiträge schlechter gelesen als andere und wie könnte man das verändern, ist das Web 2.0 bei Christen angekommen. Zudem: ich habe nur begrenzte Kraft und Zeit und kümmere mich vor allem um reale, hier in Eschweiler mir in den Weg gestellte Menschen – deswegen muss sich die Frage nach der Legitimation durchaus stellen. Mit dem Argument „Wenn nur einer…“ könnte man 100 Stunden pro Woche arbeiten und vor die Wand laufen. Da ist auch keine Depression (warum unterstellst du mir die?) – sondern nüchtern die Frage nach Web 2.0 und seiner Zukunft unter Christen. Und die Frage: wie kann ich meinem Leben und Wirken für Jesus mit welchen Dingen das richtige Maß zwischen Geben und Nehmen, zwischen Ein- und Ausatmen finden.
    @Sascha: Danke! Bin dabei, beim Initiieren eines neuen Trends – lass uns Träumen!!!!

  25. Einen Blog schließen zu wollen ist eine gute Weise, den Wert zu überdenken und überdenken zu lassen.
    Zudem kann bloggen wie Hausaufgaben machen werden: wichtig aber lästig. Deshalb wünsche ich Ihnen gute Erholung im Urlaub!

  26. Ich lese Deinen Blog regelmäßig, und oft genug habe ich wertvolle Impulse und Gedankenanstöße aus der Lektüre mitgenommen. Das vorweg.
    Nun muss jeder Blogger seinen Weg definieren und finden, das muss so individuell ausfallen, wie wir als Menschen eben sind. Mir persönlich würde es nicht einfallen, einen »christlichen« Blog zu schreiben, denn damit wäre ich in einer Nische gelandet.
    Ich schreibe meinen Blog als Mensch und Autor, der Christ ist. Ich würde mich nicht einseitig auf die »frommen Themen« beschränken wollen. Die »christliche Bloggerszene« als Ghetto – den Gedanken finde ich erschreckend, wir haben schon genug Ghettos, in die sich niemand als weitere Christen jemals hineinbegeben würde.
    Ich fände es schade, wenn Dein Blog – siehe meine ersten Sätze – eingestellt würde, denn damit würde in der Bandbreite dessen, was ich lese und beobachte, ein wertvoller Teil fehlen. Obwohl Du ein bewusst ausschließlich »christlicher« Blogschreiber bist.

  27. Hi Wegbegleiter,
    bitte unbedingt dran bleiben am Bloggen, auch wenn nur wenige mitbloggen.
    Ich kann verstehen, wenn du den Blog privatisieren würdest, aber dann will ich auch unbedingt mitlesen und bei Zeitverfügbarkeit auch meine gescheiten Comments abgeben.
    lg
    Andreas

  28. @GJM: ist natürlich Blödsinn, du hast Recht, es gibt keine christlichen Blogs, es gibt nur Christen, die auf Blogs aus ihrer Perspektive über die Welt schreiben. Und das ist jeder Jeck anders (wie man links des Rheins sagt…;-) und das ist auch gut so und bunt im Reich Gottes. Ich bin dankbar für deine Beiträge und deine Kreativität und freue mich über dein Mitlesen und dein manchmal auch kritisches Mitkommentieren!

  29. Einen geschlossenen Blog? Hm – zum einen kann sowas reizvoll sein, weil man in einem etwas geschützteren Rahmen auch mal intimeres schreiben kann/darf und eben einen gewissen Schutz vor Angriffen hat. Andererseits hätte ich diesen Blog nie gefunden, wenn ich nicht ab und an von Jesus.de aus hierhergeklickt hätte. Es würde Neue von vornherein ausschließen. Auch irgendwie schade.
    Aber ich wäre definitiv dabei, wenn er „geschlossen“ würde!
    Grüßle, Tineli

  30. Hallo Wegbegleiter,
    ich lese schon seit einiger Zeit Deinen Blog und finde da immer wieder interessante Gedanken. Daher fände ich es sehr schade, wenn er eingehen würde. Gerade die anspruchsvolleren theologischen Themen lese ich mit Interesse. Ich finde hier eine gute Mischung aus Tiefgründigem und Oberflächlichem.

    Grüße und Gottes Segen

    Stefan

  31. GUTE FRAGE: Du hast noch soviel Anderes, aber dein BLOG IST ZUGUTUMEINGESTELLTZUWERDEN ;))!
    Ich finde ihn schlicht klasse. Lass dich nicht durch die Nörgler, Kritiker und Heckenschützen entmutigen. Mein Blog läuft schon seit ca 5 Jahren und ich habe damit TAUSENDE erreicht, die ich nicht erreicht hätte wenn ich nicht geschrieben habe. Es kostete oft Zeit, Geld, und auch Disziplin dort zu sitzen während man ja anders sich hätte beschäftigen können, aber soviele Leser wurden ermutigt, auf JESUS HINGEWIESEN, kamen mit Fragen und Gebetsbitten und letztlich ist das doch die Sache wert.
    Ich werde jedenfalls weitermachen, und zwar MIT DEM HEILIGEN GEIST hoffe ich und weiter schreiben solange ich weiss dass ich es soll! Ich bin damit in einem Fluss, den ich hier am Ort nur als STAU erlebe, aber der soviele Menschen im INternet erfrischt.
    Ich sehe es als MENSCHENFISCHEN IM NETZ und solange ich hier nicht ( du weißt ja hier ist keine wirkliche Gemeinde am Ort) eine Gemeinde habe, fische ich da wo ich kann!

    GIB NICHT AUF!
    Sei gesegnet und ermutigt mit NEUEM vom HIMMEL
    Elke

  32. Bin ich froh, dass Du nicht aufhören willst, bin nämlich neu hier. Habe zwar nur zwei Seiten Deines Blogs bisher samt Kommentaren gelesen, aber gleich unter Favoriten gespeichert, denn hier lohnt es sich zu lesen.
    Mir kamen auch Mutter Theresas Gedanken in den Sinn, bevor ich sie hier auszugsweise bei den Kommentaren fand.:).
    Vermutlich werde ich nicht viel Feedback geben, (denn ich habe nicht so viel Zeit), werde aber innerlich regen Anteil nehmen.
    Ich bin der Meinung, dass es gute, offen zugängliche Blogs braucht, kann mir aber lebhaft vorstellen, dass es heftiges Contra geben kann, das Geschlaucht-Sein hervorrufen möchte.
    Ich vermisse auch schon einige Blogs schmerzlich. Leider kann man nicht mal in den alten Seiten blättern, die so erfrischend und inspirierend waren.
    Aber ich denke auch, Gott führt ganz unterschiedlich.
    Hmmm und Neues anträumen, why not…
    Gott erfrische Dich und stärke Dich und helfe Dir auch

  33. Lieber Wegbegleiter,

    auch wenn ich diese Seite nicht regelmäßig lese, empfinde ich meine Besuche hier als wohltuend.

    Ich schätze die lebensnahen Impulse und das gute sprachliche Niveau, das inhaltlich sehr gut ausbalanciert wirkt und intellektuelle oder theologische Überzogenheit ebenso vermeidet wie naiv-fromme Plattheiten.

    Auch die Kommentare sind durchaus lesenswert, weil die Beiträge oft konstruktiv ergänzen und ein wohlwollender Umgangston herrscht, selbst wenn die Meinungen manchmal durchaus unterschiedlich sind.

    Wenn es diesen Blog nicht mehr gäbe? Wäre schade!

    Ich würde gerne auch weiterhin anonym und kommentarlos hier vorbeischauen und mir Gutes tun lassen.

  34. Hmm – ich persönlich bin da faul und überlasse es einfach Gott! Ich sehe mich jetzt mit meinem Blog nicht in der gleichen Stellung wie Du, denn Du bist eher ein Lehrer. Das kann (und möchte) ich nicht sein. Ich bin eher ein „wiederaufsteher“.

    Ich kann dennoch nur aus meiner Perspektive beurteilen: in meinem Blog geht es um mein Leben mit Jesus. Ich versuche bewusst nicht auf Besuchszahlen bzw. die Anzahl der Kommentare zu achten. Ich überlasse es Gott, dass meine Seiten gefunden werden. Ich möchte der Arbeiter sein, nicht der Star. Es ermutigt mich, wenn ich mails von suchenden Menschen bekomme. Ich gebe ihnen dann weiter was ich kann – und schicke sie dann zu den Lehrern.

    Deshalb die Frage: was willst Du mit deinem Blog? Sollen die Beiträge den Menschen helfen Gott zu finden, bzw Christen ihren Weg zum Herrn beizubehalten? Wenn ja, dann mach einfach weiter, dass kannst Du nämlich sehr gut. Ein geschlossenes Blog macht doch keinen Sinn – es sei denn für dich selbst.

    Die christliche Bloggerszene sollte überlegen, wer ihre Zielgruppen sind und was sie möchte! Mein Ziel ist es die gegebenen Gaben auch auf diesem Wege zu nutzen. Manche Leute stellen sich auf die Straße und verteilen Traktate, manche Leute schreiben einen Blog und bereiten so den Ackerboden.

    Also sei nicht entmutigt, wenn die Besucherzahlen bei wichtigen Artikeln nicht so hoch sind wie bei populären Geschichten. Es ist klar, dass die Welt eher dem Schmutz hinterher rennt. Aber wer weiß – einer findet vielleicht durch die Gnade Gottes hier her und findet zum Herrn – und schon gibts wieder ne Party im Himmel! Und darum gehts doch (mir jedenfalls). Was nützt dem Herrn ein Schutzraum und Diskussion mit Menschen die schon errettet sind?

    Liebe Grüße und ganz viel Segen
    Quincy

  35. @Quincy: danke für die ermutigenden Worte – mir geht es auch weniger um Zahlen absolut, als um eine Abwägung des Kraftaufwands. Wenn ich hier vor Ort oder auf anderen Wegen im Internet mehr Leuten in derselben Zeit helfen kann bzw. Gemeinschaft mit ihnen haben kann, dann wäre das eine Überlegung wert, das statt des Blogs zu tun. Meine Zeit ist eben beschränkt… und die Kraft auch. Aber du hast natürlich Recht – einfach locker weiter machen, warum nicht? Richtig Kraft kosten auch nur die Heckenschützen…

  36. Ja die Heckenschützen sind gemein. Und viele andere Fragende und Suchende kosten Kraft! Daneben bist Du noch Pastor und must deiner „realen“ Gemeinde dienen – das ist sicherlich nicht leicht, deine Familie nicht zu vergessen.

    Im Nachgang kann ich schon verstehen, dass Du diese Überlegungen anstellst.

    Wie wäre es mit einer Reduzierung? Oder aber auch ein Gedanke: Wie wäre es sich mit bestimmten Bloggern zusammen zu tun und gemeinsam ein Blog zu betreiben?

    Mir bleibt nur für dich zu beten, damit der Herr dich mit Kraft für Deine Ämter erfüllt und dir die richtigen Gedanken gibt. Segen Dir!

  37. @Quincy: danke für dein Verständnis… gemeinsames Blog – das wäre eine Überlegung… man müsste nur noch ein paar Mitblogger finden… mal schauen.

  38. Ich finde die christliche Bloggerszene sehr übersichtlich, vermute mal deshalb , dass dieses Medium noch gar nicht so angekommen ist.
    Und inhaltlich finde ich die meisten christlichen Blogs mehr oder weniger belanglos. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn die Adventszeit beginnt oder Kirchentag war, wie wenig sich das inhaltlich in den christlichen Weblogs niederschlägt. Bitte nicht falsch verstehen: Jeder kann seine persönlichen Erlebnisse in einem Blog erzählen, soviel er will. Es muss ja auch niemand lesen. Nur habe ich bei den christlichen Blogs immer wieder den Eindruck, dass ein „höherer“ Anspruch da ist, aber die christlichen Blogger nicht so genau wissen, auf was die Bloggerei rauslaufen soll.

    Andererseits gibt es ja auch in einer Gemeinde / Gruppe eine spirituelle Intimsphäre.

    Hier gefällt mir das klare Profil und die Schreibe – auch wenn ich in Vielem inhaltlich nicht übereinstimme.
    Zwar gibt es bei verschiedenen christlichen Blogs eine Blogroll, aber ich denke, es würde ein größerer Bekanntheits- und Verbreitungsgrad erreicht, wenn jemand einen Webring christlicher Blogs starten würde.

    Die Zugriffszahlen, die Sie nennen, finde ich für ein „Themenblog“ schon ziemlich hoch.
    Was ich als Außenstehender sehr interessant fände, wäre ein „Gemeindeblog“, also ein Gemeinschaftsblog von Leute aus einer Gemeinde, in dem dann jeweils der Pastor, der Jungscharleiter, die Kantorin, der Kassierer, die Bauausschußvorsitzende etc. schreiben würden.

    Ein geschlossenes Blog fände ich sehr schade. Erstens ist es nervig, sich die wechselnden Passwörter merken zu müssen und rein gefühlsmässig finde ich, dass es zu einem christlichen Blog nicht paßt.

    Ich wünsche Ihnen jedenfalls eine Entscheidung, die für Sie, Ihre persönliche Situation und die Gemeinde stimmig ist.

  39. @Juebe: danke für die differenzierte und ideenreiche Beurteilung meines Blogs – finde ich gut und nachdenkenswert! Weiterhin herzlich willkommen!

  40. Lieber Wegbegleiter,
    auch von meiner Seite erstmal Dank für deine Blogs, für dein Verständnis und ermutigen neue Gedanken (mitzu) denken. Auch ich / wir sind gerne weiter mit dabei und wünschen dir das was wir gerade hinter uns haben: einen tollen Urlaub.

    s-c

  41. Hi Christof, ist zwar schon alles gesagt, aber manchmal ist ja auch Verstärkung gut.

    Kurzfassung: Weitermachen! Auf jeden Fall. Offenes Blog!

    Langfassung: seitdem ich vor langer Zeit eher zufällig (?) über dein Blog gestolpert bin, habe ich schon vielen Artikeln und Gedanken sehr profitiert. Deine Beobachtung über das Stagnieren „christlicher Blogs“ mag zutreffen, aber ich denke hier gilt auch der alte Spruch von Klasse statt Masse. Grenzenlose Popularität ist uns übrigens auch im NT in dieser Welt nicht versprochen. Trotzdem profitieren viele von deinen Beiträgen und haben das auch schon zum Ausdruck gebracht – und die Einbindung bei jesus.de sagt ja auch was.
    Die Begriffsproblematik „christliches Blog“ kam ja oben schon zur Sprache und hat wohl eine Parallele in „christlicher Politik“, die es so auch nicht gibt. Es sind immer Christen die bloggen oder sich engagieren – und damit etwas verändern.
    Für mich hatte die Bloggerei von Anfang an auch nur bedingt das Ziel, andere zu „erreichen“. Es machte einfach Spass und mindestens ebenso ertragreich finde ich die Schreiberei zur Klärung der eigenen Gedanken und als persönliches Archiv. Aber wenn es schon um’s „Erreichen“ geht: da jammert jemand über 10-15000 Zugriffe?!? Ich kanns kaum glauben 🙂 Ich kenne ja eure Gemeinde nicht, aber „erreichst“ du dort mit den Gottesdiensten und Veranstltungen etwa mehr Leute? Also! 🙂 Und wenn es um „erreichen“ geht, macht auch nur ein offenes Blog Sinn, alles andere führt (noch mehr) in die Binnendiskussion.

    My 2 cents. Herzlichen Segenswunsch!

  42. @Ingo: jaha, christliches Blog ist eine flapsige, aber unzutreffende Bezeichnung. Ist halt kürzer als Weltbetrachtungsblog aus christlicher Perspektive…;-). Ja, ich mach weiter und mir geht es auch nicht um die Besucherzahlen (die könnte man mit bestimmten Triggern noch einiges höher treiben, wenn man wollte), sondern eher um die Heckenschützen, die Kraft, die das kostet und die Abwägung, die man angesichts begrenzter Ressourcen einfach treffen muss… danke dir für die Ermutigung!

  43. Ich habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen… also könnte es sein, daß ich schreibe, was schon weiter oben steht.

    Deine Einträge sind nicht wie die in vielen Blogs meines Feedreaders, wo ich einfach mal querlesen kann. Bei dir muß ich mir Zeit nehmen. Heute abend hätte ich eigentlich keine Zeit, aber ich nehme sie mir. Bei dir muß ich mitdenken, muß den Anstoß mitnehmen, mir auf der Zunge zergehen lassen, ihn verdauen.
    Und komme dann vielleicht wieder, um später zu kommentieren. Oder kommentiere auch gleich, aber nur auf einen kleinen Aspekt.
    Dein Blog ist kein Zückerli, es ist eine Scheibe Schwarzbrot.

    Und, mal ganz ehrlich: kommt es auf Masse an? Zehn Männer waren Abraham genug, Jesus sogar zwei oder drei. Mit deinem Blog erreichst du wesentlich mehr Menschen als ich mit der Predigt, die gerade fertig wird. Soll ich deshalb meine Kirche zuschließen, die erst vor 54 Jahren umgebaut wurde, damit alle Leute Platz fanden, und heute zu 5/6 leer bleibt? Der Kirche 1.1-hype der Fünfziger ist auch vorbei… also: mach weiter!

  44. Hey Du,

    Du hast meine Gedanken soooooooo schön in Worte gefasst: es ist zu wenig Interesse an tiefgehenden Dingen in der christlichen Welt und zu viel Interesse an belanglosem Kram. Und doch: 10-15.000 Aufrufe im Monat, das ist doch immer noch eine ganze Menge. Auch wenn es mich freut, dass es Dir wenig vorkommt, denn es zeigt, dass Du in großen Dimensionen denkst. Dein ehrlicher Dienst bewirkt viel Gutes und bringt im Himmel überraschenden Lohn. :O) Danke, dass Du jeden Monat viele tausend Mal ein Segen bist!

  45. Hey Christof!
    Ich bin einer von denen, die sich alle 2 Monate mal auf deinen Blog verirren, aber dann immer eine ganze Zeit sich darin vertiefen und die Tiefkühlpizza im Ofen vergessen (vielen Dank auch für den Gestank in der Küche). Ich merke, dass es mir gut tut, von Menschen zu lesen, die es scheinbar schaffen, mit Gott in irgendeiner Art von Beziehung zu leben, ohne sich selbst was vorzulügen oder schönzureden. Ich bin fast geneigt zu sagen: Beneidenswert. Schön, wenn diese Menschen bereit sind, von ihrem Leben zu erzählen.

    Als Gelegenheitsleser -und daher natürlich nur bedingt repräsentativ- hoffe ich, dass du weiterhin für alle zugänglich blogst.

    Ich glaube, du tust anderen Menschen gut.

  46. bei meinem blog kann ich sagen, dass facebook echt ein problem ist – diskussionen verlagern sich dorthin und werden gleichzeitig oberflächlicher. ich blogge zwar noch täglich, beobachte aber auch eine krise in der szene.
    ich fänds schade, wenn du aufhören würdest!

  47. Es ist meiner Meinung nach die Sache mit den Inhalten.
    Ich habe schreibe mittlerweile auch nur noch sporadisch. Immer dann, wenn mich wirklich etwas bewegt oder ich denke, es ist gut.

    Regelmäßiges Bloggen ist eigentlich besser, aber ich habe Angst in diese Sprungbrettschreibe zu verfallen. Egal wo Du anfängst, Du landest immer wieder beim gleichen Thema…

    Vielleicht geht es vielen so. Und bevor man Irrelevantes schreibt, hört man auf.

    Außerdem würde ich es nicht auf die christliche Szene begrenzen. Blogs waren halt mal in wie Rubikwürfel oder Tamagotchis.

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